Bislang hat die Hochschule Bochum nur Hörsäale mit weniger als 190 Plätzen. Für größere Vorlesungen und Lehrveranstaltungen mussten die Dozenten häufiger in die Ruhr-Uni ausweichen. Das kann in Zukunft anders werden. Die Hochschule bekommt einen neuen Hörsaal. Der unterhalb der BO-Lounge (Cafeteria) entstehende Hörsaal H9 soll rund 350 Studierende fassen und so manchen Engpass der Vergangenheit angehören lassen.
Zur Planung und zum Bau des neuen Hörsaals greift die Hochschule nicht auf den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW zurück, sondern ist selber Bauherr. In dieser Rolle hat sie bereits vor einigen Jahren beim Bau des Geothermiezentrums Erfahrungen sammeln können.
Barrierefreies Gebäude
Der barrierefreie und auf der Galerie mit großen Fenstern ausgestattete Hörsaal wird nach seiner Fertigstellung allen Fachbereichen zur Verfügung stehen. Der Eingang des mit neuster Technik ausgestatteten Vorlesungssaal wird sich an der BO-Lounge befinden. Nachhaltig angelegt werden die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes sein. Diese werden unabhängig vom derzeitigen Heizungssystem der Hochschule betrieben und mit Erdwärme versorgt. Dazu werden in dem vom Geothermiezentrum an der Hochschule entwickelten Geostar-Verfahren zwölf 150 Meter tief reichende Wärmesonden in den Untergrund neben dem Hörsaal eingebracht. Die so einfach zugänglich gemachte Erdwärme wird mit Hilfe einer Wärmepumpe den Hörsaal mit einer Wärmeleistung von 86 kW versorgen und direkt ohne Einsatz einer Kältemaschine mit 55 kW kühlen.