Bochum. . Ab dem Wochenende zeigen die Kunstkirche Christ König, die Galerie Januar und die Adhoc Garagen Galerie drei Positionen zeitgenössischer Kunst.

  • Es gibt Überraschendes zu entdecken.
  • Martin Steinert, Felicia Dürbusch und Aki Tarr sind die ausführenden Künstler.
  • Drei ganz verschiedene künstlerische Temperamente.

Mit drei unterschiedlichen Ausstellungen startet Bochum am Wochenende in den Kunst-Herbst. Es gibt Überraschendes zu entdecken.

Kunstkirche K.I.C.K.

Die Kunstkirche Christ König (K.I.C.K.) bietet mit „die kugel“ einmal mehr eine spektakuläre Raum-Installation. Am Samstag (27.) finden dazu zwei Veranstaltungen unter dem K.I.C.K.-Jahresthema „Schöpfung“ statt. Zunächst gibt es um 17 Uhr (musikalische Begleitung: Mischa von Wegen) die Vernissage der in langer Aufbauarbeit entstandenen „Kugel“ des Künstlers Martin Steinert; um 22 Uhr beschäftigen sich die Musiker Mischa van Wegen und Markus Emanuel Zaja, die Flamencotänzerin Antinéa und der Choreograf Thomas Zehnter bei einer speziellen Performance mit dem Mythos der Schöpfung.

Martin Steinerts „die kugel“ ist ein fünf Meter großes, aus Dachlatten zusammengesetztes Kunstobjekt, das in dem weiten Kirchenraum zunächst wie ein Fremdkörper wirkt. Doch die „Kugel“ ist beweglich, durch ihre durch die Besucher selbst vorgenommene Veränderung im Raum werden eigene, ungewöhnliche „Schöpfungsprozesse“ möglich.

Adhoc Galerie

Die Adhoc Garagen Galerie an der Schmidstraße 35 ist einer der ungewöhnlichsten Ausstellungsräume Bochums. Hier entstehen oftmals radikale Kunst-Interventionen, die unmittelbar auf den engen Raum bezogen sind. Als nächstes ist die Künstlergruppe Aki Tarr zu Gast; deren Arbeiten zielen auf die Bewusstmachung eines weit verbreiteten Konsumverhaltens ab, bei dem Waren zu Fetischen werden. Wie die ihr zugrunde liegende Gesellschaft, operiert aber auch und gerade die zeitgenössische Kunst nach diesem Primat sinnlicher Überreizung. Die Bestandteile dieses Systems – Kunst, Subjekte, Orte und Gesetze – werden zum Material der künstlerischer Auseinandersetzung. Eröffnung: Freitag (26.) um 19 Uhr, geöffnet am Wochenende 27./28.8 und nach Vereinbarung: info@adhocraum.com.

Galerie Januar

Der Kunstverein Galerie Januar, Eislebener Straße 9, steigt am Freitag (26.) um 20 Uhr in die Ausstellung „Passstücke“ der Malerin Felicia Dürbusch (*1989) ein. Sie ist Absolventin der Kunstakademie Münster und Meisterschülerin in der Klasse von Prof. Klaus Merkel. Dürbusch stellt in der Galerie für junge Kunst eine Auswahl von Arbeiten der letzten drei Jahre vor. Ihre Gemälde wirken auf den ersten Blick wie rein abstrakte Gebilde: Flächig gemalte Formen schweben bezuglos auf monochromen Hintergründen, man fühlt sich an surreale Gebilde erinnert.

Erst bei näherer Betrachtung klingen Assoziationen zu bekannten Formen an, man entdeckt Motive der menschlichen Anatomie, aber auch Design-Objekte oder Alltagsgegenstände. Die Künstlerin löst diese Formen aus ihrem Kontext und kombiniert sie neu: Die Umrisse menschlicher Anatomie, beispielsweise Niere oder Leber, verbinden sich mit geometrischen Strukturen zu sonderbaren Gebilden, die plötzlich wie eigenständige Wesen erscheinen. Dabei ist Felicia Dürbusch immer auf der Suche nach ineinander passenden und sich ergänzenden Elementen, daher der Ausstellungstitel „Passstücke“. Ein geschicktes Spiel mit Formen, aber auch des besonderen Umgangs mit der Farbe selbst.