Bochum/Witten.. Das Zeltfestival Ruhr ist erfolgreich gestartet. Über 20.000 Besucher säumten am Wochenende das Festivalgelände am Kemnader See.
Das Zeltfestival Ruhr hat sich nach acht Jahren als eine der beliebtesten Veranstaltungen im Ruhrgebiet etabliert. Über 20.000 Besucher säumten am Eröffnungswochenende die Festivalwiese am Kemnader See, bummelten über die Gastro-Meile und den Kunsthandwerkermarkt und bejubelten die ersten musikalischen Hochkaräter in den Zelten.
Zu den Stoßzeiten am frühen Abend war Geduld gefragt: An der A43-Anschlussstelle Heven bildeten sich Rückstaus; die weiter entfernten Ausweichparkplätze mussten geöffnet werden („Hier sind wir ja fast in der Wittener City“, grollte ein Autofahrer). Vor den Kassen und an den Imbiss- und Getränkeständen mussten die Besucher bisweilen längere Wartezeiten in Kauf nehmen – für ein Festival dieser Größenordnung aber durchaus nicht ungewöhnlich. Meinten auch die Gäste, die allzu gern die typisch lockere, fast schon mediterrane Atmosphäre genossen, auch wenn sich am Sonntag das Wetter wenig sommerlich präsentierte. Das soll sich in der kommenden Woche zum Glück wieder ändern: beste Voraussetzungen für einen spannend-entspannten Kurzurlaub am See.
Ferien-Gefühle
XXL-Sandkasten mit Liegestühlen und Hängematten weckt Ferien-Gefühle am See. Hier sind es Silke und Anja, die inmitten des Festival-Trubels einfach mal abschalten. Zur Nachahmung empfohlen! Ebenso wie ein Gang über den Kunsthandwerkermarkt, auf dem über 50 Händler und Designer mit extravaganten (und meist bezahlbaren) Textilien, Schmuck, Accessoires und manchem mehr aufwarten. Auffällig: Mann und Frau gehen im Sommer 2016 offenbar nicht mehr oben ohne, offeriert der „Markt der Möglichkeiten“ doch schier unendlich viele Hüte, Kappen und Mützen.
Partys unter Planen
Die Simmung in den drei Veranstaltungszelten war bei den ersten Konzerten großartig. Ob bei der Auftakt-Brotzeit mit Fettes Brot (Foto), bei Saga, Sarah Connor oder Pam Falcon: Unter den Planen war Party angesagt. Dabei hat das Zeltfestival gerade erst Anlauf genommen. Zahlreiche Stars und Newcomer heizen in den nächsten 13 Tagen noch in Heveney ein. Ausverkauft sind das Konzert der Berliner Cowboys The BossHoss am Montag, die beiden Gastspiele von Comedy-„Alphapussy“ Carolin Kebekus sowie die Auftritte von Joris, Mark Forster, Bosse und Wirtz. Für einige große Namen gibt’s noch Karten: u.a. G-Eazy (23. August), Milow (24. August), Helge Schneider (25. August), Santiano (27. August), Silbermond (29. und 30. August) und Luxuslärm (1. September).
Sarah Connor begeistert
Es ist Samstag kurz vor halb zehn, als das Zeltfestival 2016 den ersten magischen Moment zelebriert. „Wie schön du bist“, singt Sarah Connor. Und 5000 Fans singen mit. Ergriffen. Bewegt. Begeistert. Es sind vor allem die Lieder aus ihrem Nummer-1-Album „Muttersprache“, mit denen die 36-Jährige in den Bann zieht. Nach durchaus erfolgreichen Jahren als durchaus begabte Popsängerin hat Sarah Connor (sie ist zum vier Mal schwanger) mit den deutschsprachigen Titeln zu sich selbst gefunden. Ein großartiges Konzert einer gereiften, authentischen Künstlerin.
Security aufgestockt
Aufgestockt wurde nach den jüngsten Anschlägen der Sicherheitsdienst. Zudem bitten die Veranstalter dringend, Rucksäcke zuhause zu lassen. An den ersten Festivaltagen war zu beobachten, dass die meisten Besucher dem Aufruf folgen. Das macht es der Security- deutlich einfacher. Dickes Lob an die Miners-Mannschaft: Das Team ist trotz hohen Drucks betont freundlich und zuvorkommend – nicht nur bei den Kontrollen am Eingang (Foto), sondern vor allem am Einlass vor den Zelten.
Gefragte Gastro-Meile
Die Gastro-Meile ist bei Jung und Alt gefragt. Immerhin löst jeder zweite Festivalbesucher keine Konzert-, sondern nur die Tageskarte (4 Euro), um u.a. die Leckereien der 15 Gastronomen zu probieren. Hier lassen es sich Annika, Moritz, Patricia, Maik und Sophie schmecken. Typisch Ruhri: Von Flammkuchen bis Antipasti, von Feuerlachs bis zu vegetarischen Gerichten reicht das Angebot. Doch vor welchem Zelt bildet sich die längste Schlange? Klar doch: vor der Currywurst von Dönninghaus.