Bochum. . Wegen eines Bombenfundes an der Hermannshöhe in Bochum mussten heute tausend Menschen evakuiert werden. Auch der Zugverkehr ruhte. Die Bombe ist entschärft.

Bombenfund in der Bochumer Innenstadt. Am heutigen Donnerstagvormittag wurde um 11.50 Uhr auf der Hermannshöhe in Höhe der Hausnummer 42 in anderthalb Metern Tiefe eine britische Fünf-Zentner-Bombe - eine sogenannten Springbombe - aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die betroffenen Bahnstrecken wurden deswegen ab ungefähr 16.30 Uhr gesperrt. Gegen 17 Uhr verkündete die Stadt Bochum, dass die Entschärfung begonnen habe, wenige Minuten nach 17.30 Uhr hatte der Kampfmittelräumdienst die Bombe erfolgreich entschärft.

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Der Kampfmittelräumdienst hatte einen Evakuierungsradius von 250 Metern festgelegt. Erst sollte die Evakuierung der Anwohner und Berufstätigen in den umliegenden Straßen um 13.30 Uhr beginnen. Doch der Start verzögerte sich, daher wurde auch mit der Entschärfung erst gegen halb sechs gerechnet. Ursprünglich war man vom Zeitraum zwischen 16 und 17 ausgegangen.

Bahnhof bleibt geöffnet

Davon betroffen waren auch die Gleise des Hauptbahnhofes. Der Bahnhof selbst war bis auf den Südausgang zum Buddenbergplatz die ganze Zeit geöffnet, nur zum Zeitpunkt der Entschärfung wurde der Zugverkehr komplett eingestellt und der Südausgang dicht gemacht. Die U-Bahnen fuhren weiter.

Die Bahn gab bekannt, welche Linien betroffen waren: Unter anderem wurden die Züge der Linien RE 1 und RE 6 in beiden Richtungen zwischen Essen Hbf und Dortmund Hbf mit den Halten Gelsenkirchen und Herne umgeleitet. Die Halte Wattenscheid und Bochum entfielen. Züge der Linie RE 11 wurden in beiden Richtungen zwischen Duisburg Hbf und Dortmund Hbf mit den Halten Essen-Altenessen, Gelsenkirchen und Herne umgeleitet. Die Halte Mülheim (Ruhr), Essen Hbf, Wattenscheid und Bochum Hbf entfielen. Reisende nach Wattenscheid sollten bis Gelsenkirchen Hbf fahren und dort weiter mit der Straßenbahn Linie 302 August-Bebel-Platz oder mit dem Bus 389. Reisende nach Bochum Hbf fuhren bis Herne und dort weiter mit der U-Bahn Linie U 35. Züge der Linie S 1 endeten und begonnen in Essen-Steele Ost und fielen zwischen Essen-Steele Ost und Dortmund Hbf aus.

Bogestra auch betroffen

Das Nahverkehrsunternehmen Bogestra informierte auf seiner Facebookseite über Umleitungen. Dort wurden die Linien 349, 353, 354, 356, 365 und 394 umgeleitet. Die Haltestellen Knüwerweg, Oskar-Hoffmann-Straße und Buddenbergplatz entfielen.

Folgende Bereiche waren von der Evakuierung ganz oder teilweise betroffen:

  • Klever Weg
  • Herrmannshöhe
  • Franz-Vogt-Straße
  • Kronenstraße
  • Oskar Hoffmann Straße
  • Universitätsstraße
  • Ibis Hotel
  • Ferdinandstraße
  • Mauritiusstraße
  • Alsenstraße.

Eine Betreuungsstelle für Anwohner wurde in der Schillerschule, Waldring 71, eingerichtet.

Zünder war beschädigt

Der Zünder der britischen MC-500-Springbombe mittlerer Sprengkraft war beschädigt, was eine Entschärfung in die Länge ziehen kann. Der Blindgänger wurde sehr flach, nämlich nur 1,5 Meter unter der Erde gefunden. Normal seien drei bis vier Meter, so der Feuerwerker. Zudem liegt er flach im Boden. Wäre die Bombe damals senkrecht eingeschlagen, wäre sie wohl auch explodiert.

Gefunden wurde der Blindgänger auf dem Gelände eines ehemaligen Autohauses. Dort sollen Wohnungen gebaut werden. Routinemäßig überprüfte die Bezirksregierung mit Hilfe von Sondierungen das Areal. Dabei wurden drei verdächtige Punkte gefunden, einer davon entpuppte sich tatsächlich als Weltkriegsbombe. (we)

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Eine Weltkriegsbombe muss in Bochum entschärft werden. Im roten Kreis liegt die Evakuierungszone.
Eine Weltkriegsbombe muss in Bochum entschärft werden. Im roten Kreis liegt die Evakuierungszone. © Stadt Bochum