Stiepel-Dorf. Ehemaliges Betriebsgebäude der Zeche Pfingstblume wird erweitert.Haus steht unter Denkmalschutz. Geschichte der Region und des Bergbaus

Seit gut zehn Jahren nutzt der Stiepeler Verein für Heimatforschung im Ruhrtal das ehemalige Betriebsgebäude der Zeche Vereinigte Pfingstblume als Vereinsheim. Mit dem Bau eines zweiten Häuschens wird das Domizil derzeit tatkräftig erweitert. „Acht unserer Vereinsmitglieder errichten das ,Pfingstblümchen’“, sagt Schriftführerin Elke Besser.

Wie es dazu kam? „Unser Verein benötigte Platz für die Informationsarbeit rund um die Geschichte der Region sowie des Bergbaus. Ausstellungen und Vorträge, die wir unter Einsatz moderner Technik anbieten wollen, sind in unserem Haupthaus nur mit erheblichen Einschränkungen möglich.“

Der Verein erhielt deshalb nach langen Prüfungen eine Genehmigung für den Bau eines acht Meter langen und sechs Meter breiten Häuschens im Tal. Allerdings mit strengen Auflagen. „Das Gebäude soll sich in Talrichtung an den Hang anschmiegen und die Silhouette des historischen, denkmalgeschützten Betriebshauses aufnehmen“, erklärt Bauleiter Claus-Jürgen Giwer.

Hinzu kommt eine flache Dachkonstruktion mit einer Neigung von 30 Grad. Der Bauingenieur mit Blick auf den Dachstuhl: „Später wird das Dach mit dunklen Ziegeln eingedeckt, die denen der Pfingstblume angepasst sind.“

Beim Aushub ging es deshalb etwas tiefer ins Erdreich, so dass ein natürlicher Sichtschutz zum Tal hin entstand. „Gartenbauer Robert Holthaus unterstützte uns glücklicherweise bei diesen umfangreichen Erdarbeiten, bevor wir die Betonplatte gießen konnten“, so der 77-Jährige. Fundamentstützen verstärken die 15 Zentimeter dicke Platte.

Für die Ehrenamtlichen ging Anfang Juni die Arbeit richtig los: Wände mauern, Beton gießen und den Dachstuhl legen. „Vor allem die neun Meter lange und 350 Kilo schwere Firstfette war eine spannende Sache“, erinnert sich Mitarbeiter Hans-Jürgen Christ. Bauer und Nachbar Jörg Große Munkenbeck hievte den Träger in der Dachkonstruktion mit Hilfe der Gabel an seinem Trecker hoch. Der Landwirt, der auch mit anpackt, zuckt dazu mit den Achseln und erklärt trocken: „Habe ich gerne macht. Ich bin schließlich Vereinsmitglied.“

Bis Herbst soll der Bau stehen

Bis zum Herbst soll der Erweiterungsbau stehen. Die offizielle Einweihung ist dann erst im nächsten Jahr, wenn der Innenausbau voll-endet ist. „Wir arbeiten zwar regelmäßig. Als Rentner haben wir aber noch viele andere Aufgaben“, sagt Giwer schmunzelnd. „Wir können noch finanzielle Unterstützung für unser Projekt gebrauchen“, sagt Wilhelm Hensing. Der ehemalige Vorsitzende kennt das Problem, als der Verein 2005/2006 das Betriebshaus instand setzte. Das kann sich heute sehen lassen und ist für Kenner inzwischen ein beliebtes Ausflugziel. Vorsitzende Linda Oberste-Beulmann: „Das neue Haus soll deshalb das denkmalgeschützte Ensemble ergänzen.“