An ungewöhnlichen Ausstellungen ist in Bochum kein Mangel, eine der ungewöhnlichsten ist sicher die „Urb Expo“, die am kommenden Wochenende wieder ihre Pforten öffnet. Nicht irgendwo, sondern im alten Gebäude der Schlegel-Brauerei. Einem Ort also, der normalerweise nicht als Ausstellungshalle fungiert.

„Urb Expo“ ist ein Kunstwort, das sich aus den Abkürzungen
UrbEx für Urban Exploring und EXPO für Ausstellung zusammensetzt. Die Foto-Schau widmet sich, zum fünften Mal bereits, den Themen „Lost Places“ und „Ästhetik des Verfalls“. 26 internationale Fotografen haben sich dessen angenommen. Vielleicht besonders interessant: Foto-Aufnahmen aus der Todeszone rund um das havarierte Kernkraftwerk Tschernobyl – flächenmäßig der größte „lost place“ auf der Welt.

Gespannt bin ich auch auf die Begegnung mit „Teentalitarismus“, den Teenager-Machtbereich im Künstlerdorf der Ruhrtriennale. Während des Festivals sind die Jugendlichen hier die Bestimmer. Sie entscheiden, ob sie Party machen oder Entdeckungs-Parcours im Westpark legen wollen, ob sie ihr Publikum mit einem Drink beglücken oder mit Rätseln verwirren wollen. Beim Besuch des multinationalen, ungewöhnlichen Projekts will ich herausfinden, was die Jugend von heute umtreibt.