Die Technische Hochschule Georg Agricola ist international, unterhält viele Kooperationen in viele Länder und lebt auch sonst die Vielfalt. Rund 40 Prozent der Erstsemester haben einen Migrationshintergrund, überdurchschnittlich viele von ihnen sind Bildungsaufsteiger. Zum Vergleich: in der deutschen Bevölkerung haben 20 Prozent einen Migrationshintergrund.
Seit diesem Jahr unterstützt die TH außerdem Flüchtlinge mit studienvorbereitenden Deutschkursen, nach deren Abschluss sich Möglichkeiten für den Einstieg ins Ingenieurstudium bieten. Damit trägt die Hochschule dazu bei, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte den Zugang zu akademischer Bildung zu eröffnen.
Jedes Jahr kommen zusätzlich einige Austauschstudierende – und nehmen deutsches Know-how mit in ihre Heimat. Zum Wintersemester 2015/16 studierten 207 Studierende ausländischer Staatsangehörigkeit an der TH Georg Agricola, darunter zum Beispiel 17 Gaststudierende aus Brasilien, die das Austauschprogramm „Ciência sem Fronteiras“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) genutzt haben. An der TH studieren sie Elektrotechnik, Maschinenbau und Rohstoffingenieurwesen. Fachleute in diesen Branchen werden auch in Brasilien gebraucht, der stärksten Wirtschaftsmacht in Südamerika und einem der wichtigsten deutschen Hochschulpartner überhaupt.
Exkursionen ins Ausland
Aber auch den umgekehrten Weg macht die Hochschule möglich. Exkursionen ins Ausland sind für Studierende ingenieurwissenschaftlicher Fächer Gelegenheiten, sich auf den Berufseinstieg in einem zunehmend global ausgerichteten Arbeitsmarkt vorzubereiten. 2014 und 2015 bot die Hochschule in einigen Studiengängen wieder ausgedehnte Auslandsexkursionen an. Unter anderem nach Vietnam, Südafrika, Australien oder in die USA.
Auch daraus ergibt sich, dass die Absolventinnen und Absolventen der TH Allrounder sind. Durch das praxisnahe Studium sind sie gut gewappnet und können mit dem Know-how aus Bochum technische Herausforderungen weltweit lösen. So ist zum Beispiel TH-Absolvent Sven Berger für die Firma Herrenknecht beim Bau eines U-Bahn-Netzes unter Qatars Hauptstadt Doha im Einsatz. Der 38-Jährige koordiniert und überwacht das Riesenprojekt mit mehr als 20 Hightech-Tunnelbohrmaschinen. An der TH hat er Geotechnik und Angewandte Geologie studiert. Am Brennerbasis-Tunnel in Tirol kümmert sich Diplomingenieur Lars Knappstein (30) um die richtige Statik und einen nachhaltigen Bau.