Langendreer/Grumme. .

Er ist heil zurück. 26 Tage benötigte Reinhold Marsollek, um Island auf dem Fahrrad zu umrunden. 2609 Kilometer hat er dabei zurückgelegt. Und nebenbei hat er noch ein paar „Läufchen“ gemacht, unter anderem einen Marathon. „Also komme ich auf etwa 2800 Kilometer“, sagt der Grummer. So ist es eben, wenn Reinhold Marsollek aktiv ist – extrem.

Der 62-Jährige läuft und radelt nicht nur, er fährt auch ausgiebig auf seinen Inlinern und macht im Winter Eisschnelllauf. Für Island hatte er sich allerdings eine Radtour vorgenommen. Bei weitem nicht so lang wie sein Skandinavien-Trip vor drei Jahren, als er 7000 Kilometer ‘runter spulte, aber mindestens ebenso abenteuerlich. Zumal, wenn man auf Gegebenheit trifft, die man so nicht erwartet hat: „Ich hatte nur an zwei Tagen keinen Gegenwind“, sagt er. „Und es war auch wesentlich kälter als gedacht.“

Doch er ist erfahren genug, um sich darauf einzustellen. Und man kann sich ja auch warmstrampeln. Etwa auf einem Abstecher zu einer Basstölpel-Kolonie, die aber nur über sehr unwegsames Gelände zu erreichen ist.

Für Marsollek kein Hindernis. Er radelt bergauf, bergab, bis er am Ziel ist. „Obwohl ich dort schon ans Limit gehen musste“, gesteht er. So sehr, dass er sich während der (Tor-)Tour schwört, anschließend sein bis dato namenloses Fahrrad nach dem Berg, den es zu bewältigen gilt, zu benennen: Stori-Karl – großer Mann. Apropos Fahrrad: Sein treuer Begleiter lässt Reinhold Marsollek auch in Island nicht im Stich. „Seit nun schon 20 000 Kilometern hatte ich keinen Platten mehr“, erzählt er stolz.

Einmal allerdings tauscht er sein Fortbewegungsmittel: für einen Ausritt auf einem Isländer. „Damit habe ich meine Angst vor Pferden überwunden“, sagt der Lehrer der Rudolf-Steiner-Schule in Langendreer, der durch Zusatzstunden und den monatelangen Verzicht auf Altersentlastungszeit zwei Wochen schon vor Ferienbeginn nach Island aufbrechen konnte.

Von dort bleiben ihm viele außergewöhnliche Erlebnisse in der Natur, aber auch herzliche Begegnungen mit Isländern in Erinnerung. Eine nächste Tour hat er übrigens schon ins Auge gefasst: „In ein paar Jahren geht es nach Großbritannien.“