Bochum. . Damit lässt sich elektrische Arbeit auf spielerische Weise visualisieren. Angehende Elektrotechniker der TBS1 setzten Auftrag einer Kreativagentur um.
- Schüler der TBS1 zeigen sich erneut kreativ
- Auftrag kam von Bochumer Agentur
- Einsetzbar bei Stadtfesten und Events
Ein spezielles Reinigungsgerät für Wasserbecken in Zoos. Eine solarbetriebene Garage für E-Bikes. An der TBS1, der Technischen Beruflichen Schule 1, werden regelmäßig besondere Produkte gefertigt. Neuestes Werk einer Projektarbeit ist ein Muskelkraftwerk, der sogenannte Wattomat. Die Idee, der „Auftrag“ dazu, kam von der Bochumer Kreativagentur Radar Media GmbH. Sie wünschte sich ein Eventmodul, das auf Stadtfesten und anderen öffentlichen Veranstaltungen aufgestellt werden kann. „Es ging darum“, sagt Dennis Herbst, der sich zusammen mit André Herschbach, Christian Paechnatz und Hamit Yapici an die Umsetzung und den Bau machte, „elektrische Arbeit auf spielerische Weise zu visualisieren und Leute auch für erneuerbare Energien zu sensibilisieren.“
Mit Wettkampfmöglichkeit
Das Ganze dann in Verbindung mit einer Wettkampfmöglichkeit. „Denn das war oft die Frage, wenn Firmen nach unseren Angeboten in Sachen Nachhaltigkeit und Elektromobilität gefragt haben“, sagt Oliver Ihrens, Geschäftsführer bei Radar Media. „Haben Sie nicht etwas mit Wettkampf? Der deutsche Bürger will den Wettkampf.“
Jetzt bekommt er ihn. Die vier angehenden Elektrotechniker der Berufsschule stellten die Verbindung und Kommunikation zwischen einem E-Bike-Podest und einer Lichtsäule her. Sie installierten im Lichtsäulensockel eine Steuerung, über die die Auswertung und Umsetzung von Muskelkraft und Signalen erfolgt. Paechnatz: „Zusätzlich haben wir das Modul in den Arcade-Modus, einen Wettkampfmodus, umgebaut. In einem recht kurzen Spielzyklus erhöht sich der Schwierigkeitsgrad durch den Einbau von Lastwiderständen.“ Heißt: Gleichmäßiges Treten, das am Ende den größten Nutzen und Erfolg bringt, wird in den acht Leistungsstufen immer schwieriger. Immer zwei Parteien mit insgesamt bis zu vier Spielern können gegeneinander antreten. Gestrampelt wird in einem relativ kurzen Zeitraum von drei Minuten. Im blinden Wettkampf – die Gegner sehen die Leistung des anderen nicht – ist am Ende eben der Sieger, wer am gleichmäßigsten und effizientesten gefahren ist.
Überschüssiger Strom wird gespeichert
Nebeneffekt: Der überschüssige Strom wird gespeichert. Denn die Elektroradler erzeugen im Wettkampf mehr Energie als tatsächlich benötigt wird. „Mit der erzeugten Energie“, sagt Hamit Yapici, „wird das ganze System netzunabhängig betrieben, der Überschuss wird in Akkus gespeichert.“
Auftraggeber Oliver Ihrens ist begeistert von dem Ergebnis: „Das ist eine tolle Arbeit, eine tolle Leistung der Studierenden. Für den Wattomaten haben wir bereits mehrere Anfragen aus dem süddeutschen Raum.“ Für ihn ist der Wattomat die Bestätigung dafür, „dass man den Nachwuchs in Bochum fördern kann. Man muss nicht für die Umsetzung von guten Ideen nach Hamburg. Sie sind auch fußläufig zu erreichen.“