Freundlich umschrieben ist es ein normaler konjunktureller Verlauf – keine Ausreißer nach oben und keine nach unten. Aber die geringe konjunkturelle Dynamik im Ruhrgebiet, von der die Arbeitsgemeinschaft „Arbeitgeber Ruhr“ auf der Basis ihres Konjunktur-Barometers 2016 berichtet, ist aus Sicht des Hattinger Unternehmers Friedrich Wengeler ein Alarmzeichen. Alle Parameter – von der Geschäftslage bis zur Auftragslage – stagnieren oder sind zurückgegangen – „und das bei stark gestiegenen Lohnkosten. Das bereitet mir Sorgen“, so der AG-Sprecher bei einer Pressekonferenz in Bochum. Schwierig sei die Situation vor allem in der Metall- und Elektroindustrie, mit 320 von 2300 Mitgliedsfirmen die größte Branche in der AG. Sie nähere sich einer Krise.
Investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen, so der Tenor, müssten her, um Unternehmen ins Ruhrgebiet zu locken. Das reiche von geringeren Gewerbesteuern bis zur schnelleren Bearbeitung von Baugenehmigungen. Außerdem müsse die Außendarstellung besser werden. „Das Ruhrgebiet ist nach wie vor grottenschlecht in der Selbstvermarktung“, so Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen.