Bochum-Weitmar-Mark.. Beim „Survival Day“ der Offenen Tür Weitmar-Mark lernen Kinder, wie man sich tapfer in der Wildnis durchschlägt: ohne Strom, Feuerzeug und Handy.
Die Sommerferien sind kaum eine Woche alt, da geht’s für die Kinder der Offenen Tür (OT Weitmar-Mark) bereits ans Eingemachte. Beim „Survival Day“, also einer Art Überlebenstraining, lernen die Zehn- bis 14-Jährigen, wie man sich in der Wildnis durchschlägt: ohne Strom, ohne Feuerzeug, ohne fließend’ Wasser – und noch viel schlimmer: ohne Handy!
Zwar sieht die sorgfältig gepflegte Wiese hinter der Emmaus-Kirche nicht unbedingt nach dem hintersten Urwald aus, doch für Trainingszwecke reicht’s allemal. Die Kinder zünden ein Lagerfeuer an, backen Stockbrot und bereiten Tee aus Tannenzweigen zu.
All das erinnert die zehnjährige Angelina sehr an ihre Zeit bei den Pfadfindern: „Da bin ich drei Jahre lang gewesen“, berichtet sie. Vor allem ein Feuer nur mit ein paar trockenen Spänen und einem Feuerstein zu entzünden, hat es Angelina besonders angetan. „Das haben wir bei den Sommerlagern auch immer so gemacht.“ Allein: Mit dem Feuerzeug ist das einfacher. „Da muss man schon ehrgeizig sein und bis zum bitteren Ende dabei bleiben“, meint Leiter Jörg Borling.
Touren durch den Pfälzer Wald
Auf die Idee für das Wildnis-Training kam Tim Jahn, der seit einigen Jahren tatkräftig bei der OT Weitmar an der Blumenfeldstraße mithilft, zu der die Zweigstelle in den Jugendräumen der Emmaus-Kirche dazu gehört. Für den „Survival Day“ bringt er eine Menge Erfahrung mit, denn Jahn (28) liebt die Herausforderung in der Wildnis. Und damit meint er nicht einen Spaziergang durchs Weitmarer Holz: „Mit meinem Bruder war ich auf mehrtägigen Touren durch den Pfälzer Wald und durchs Rothaargebirge“, erzählt er. „Da ist man von der Außenwelt wirklich abgeschnitten.“ Wie man im Wald Trinkwasser gewinnt, gegen Kälte und Feuchtigkeit ankämpft und den „Hobokocher“ anwirft, das hat er erlebt – und die Kinder schauen bewundernd zu ihm auf.
Während Angelina mit dem Messer Späne schnitzt und sich Jan und Armando (beide 11) um das Feuer kümmern, erzählt Jörg Borling von der ersten Ferienpass-Woche, die jetzt hinter dem evangelischen Kinder- und Jugendzentrum liegt. Jeden Tag gab es für die 11- bis 14-Jährigen ein neues Programm. „Das hat Spaß gemacht“, sagt er. Höhepunkt der Woche war der Bau von Bumerangs aus speziellem Sperrholz: „Die haben wir gesägt und geschliffen was das Zeug hält.“
Montagstreff wird auf Dienstag verlegt
Für die Sechs- bis Zehnjährigen geht es nächste Woche bei der OT Weitmar ins Mittelalter. Der Kinder- und Jugendtreff in den Räumen der Emmaus-Gemeinde hat sich etabliert. Außer in den Schulferien treffen sich die Sechs- bis Zehnjährigen donnerstags von 16 bis 18 Uhr an der Karl-Friedrich-Straße 65a. Der Treff der Älteren (11 bis 14 Jahre) wird nach den Ferien von Montag auf Dienstag (16 bis 18 Uhr) verlegt. „Dann kommen vielleicht auch welche, die vorher beim Konfi-Unterricht waren“, hofft Jörg Borling.
Gemeinsam wird gewerkelt, gekocht, Musik gehört, Sport betrieben oder einfach nur „gechillt“: jetzt übrigens in einem neuen, gemütlicheren Raum mit Kicker und Dart-Scheibe.
Mittelalter-Woche beginnt am 18. Juli
In der OT Weitmar (Blumenfeldstraße 4) steht ab Montag eine Mittelalter-Woche für Kinder von 6 bis 10 Jahren auf dem Programm. Am Montag (18. Juli) werden Gewänder im Mittelalter-Look genäht, tags darauf (19. Juli) betätigen sich die Kinder als Weber und Steinmetz. Stockbrot und andere Leckereien kommen am Mittwoch (20. Juli) aufs Lagerfeuer. Jonglierbälle und Würfel werden am Donnerstag (21. Juli) gebastelt. Zum Abschluss gibt es am Freitag (22. Juli) ein Mittelalterfest. Beginn: jeweils 10 Uhr (mit Ferienpass 8 Euro pro Woche, ohne 10 Euro).
Nähere Info: Tel. 0234/ 943 44 13 oder Mail an: mail@ot-weitmar.de