Bochum. Das Smartphone-Spiel „Pokémon Go“ ist auch im Ruhrgebiet voll eingeschlagen. Am Ruhrpark gibt es besonders viele Wesen zu fangen.

  • Pokémon Go erfreut sich immer mehr Fans - auch in Bochum
  • Der angehende Bauingenieur Cliff Beltermann verrät, was den Reiz de Spiels ausmacht
  • Wildfremde Menschen kommen auf der Jagd nach Pokémon auch ganz analog ins Gespräch

Ein Habitak, ein gefiedertes Pokémon-Monster, sitzt ruhig in der Wartburgstraße. Noch ahnt es nichts von seinem Schicksal. Doch Cliff Beltermann, altbewährter Pokémon-Trainer, hat es schon im Visier. Zwar braucht es ein paar Pokébälle, um das virtuelle Tier in einen ebendieser zu sperren, aber nach ein paar Versuchen hat es Cliff geschafft. Er spielt, wie viele andere in Bochum, seit Neustem das Smartphone-Spiel „Pokémon Go“.

Das Spiel ist ein Phänomen

Die App ist gerade der letzte Schrei. Es gibt kaum jemanden, der davon noch nicht gehört hat. Das grundsätzliche Spielprinzip, angelehnt an die Marke „Pokémon“, ist so einfach wie genial: Menschen können mit ihrem Handy in der realen Welt herumlaufen. Ist ein Pokémon „in der Nähe“, wird das virtuell angezeigt. Auf dem Handy kann es dann gefangen werden und gegen andere Monster antreten.

Pokemon GoDer 26-jährige Cliff hat das kostenlose Programm nun seit etwa einer Woche auf dem Handy. „Pokémon war unsere Kindheit“, erzählt er.

Am liebsten geht er am Ruhrpark auf die Jagd. Hier ist ein Ballungszentrum, dementsprechend gibt es an dieser Stelle besonders viele der knuddeligen Tiere. Die Innenstadt und die Universität sind ebenfalls gute Stellen zum Spielen. Aber auch in Langendreer gibt es einiges zu tun. Beispielsweise sind in dem Stadtteil besonders viele Poké-Stops zu finden. Das sind Sehenswürdigkeiten, die Bonusgegenstände abwerfen, wenn man sich in ihrer Nähe befindet. Die alte Bahnhofsstraße ist voll davon. „Dadurch entdeckt man Dinge, die einem vorher nicht aufgefallen sind“, erzählt Cliff; bemalte Stromkästen beispielsweise.

Das Ziel: „Alle kriegen, die es gibt“

Und noch etwas gibt es auf der Straße für diejenigen zu entdecken, die das Programm besitzen: Auf der Kirche St. Marien wird eine Arena angezeigt, in der die Wesen gegeneinander antreten können. Beim Rundmarsch am Freitag ist sie im Besitz der blauen Gruppe, einer von drei Gruppierungen im Spiel. Doch das kann sich schnell ändern. Beim Vorbeigehen läuft gerade ein anderer Spieler vor der Kirche hin und her. Er baut die Arena mit seinen Pokémon weiter aus.

Bei einer kleinen Tour durch Langendreer zeigt sich, wie vielseitig das Spiel ist: An einer Stelle findet Cliff das Fisch-Pokémon Karpardor, an anderer Stelle kann er sein eichhörnchen-ähnliches Evoli aufleveln. 37 von insgesamt 151 Tieren hat der werdende Bauingenieur bereits gesammelt. Das Ziel: „Alle kriegen, die es gibt.“

Auf dem Weg durch den Stadtteil begegnen dem Spieler immer wieder interessierte Passanten. Die einen haben von dem Spiel gehört und wollen wissen, wie es funktioniert, andere spielen selbst. Meist stapfen die Spielenden in Gruppen durch das Langendreerer Zentrum, den Blick mal auf das Handy, mal in die Umgebung gerichtet. Mitunter kommen die Wildfremden dann auch ins Gespräch. Und so wird ein Spiel gesellschaftsfähig.