Allein in der Stadt Bochum wandern innerhalb nur eines Jahres bis zu 27,5 Millionen Plastiktüten in den Müll. Daher starten Stadt Bochum und Bochum Marketing gemeinsam mit dem örtlichen Einzelhandel die „Kampagne gegen Plastikmüll“. Ziel der Aktion ist es, Plastikmüll zu vermeiden. Erstes sichtbares Zeichen sind die drei Aufsteller, die ab sofort in den Kassenbereichen des Einzelhandels aufgestellt werden können.

Interessierte Einzelhändler können die farbigen Schilder per E-Mail kostenlos unter der Adresse klimaschutz@bochum.de bestellen. Mit den Aufstellern wird aktiv für umweltfreundliche Alternativen zu den Plastiktüten geworben. Weitere Aktionen sind geplant. Erste Vorschläge dazu wurden an einem „runden Tisch“ abgestimmt: Eine individuell wiederverwendbare Händlertasche an der Kasse, als Alternative zur kostenpflichtigen Einwegtüte. Für Geschäfte, die keine individuelle Mehrwegtasche ins Angebot nehmen wollen, wird zurzeit eine Mehrwegtasche aus 100 Prozent recycelten PET-Flaschen entwickelt.

Die ersten wiederverwendbaren Taschen sollen noch in diesem Herbst verteilt werden. Ziel der Aktion ist es, den Verbrauch von Plastiktüten zu vermeiden. Experten schätzen, dass jährlich bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere gelangen; und es kann 100 Jahre dauern, bis sich der Kunststoff zersetzt. Im Meer wird der Kunststoff zum Teil über sehr lange Zeit zerkleinert und auch von Organismen aufgenommen.

Dabei gelangen Gifte in die Umwelt und beispielsweise über die Nahrungsmittelkette durch den Verzehr von Fisch zum Menschen. Plastiktüten oder deren Bestandteile sind allerdings nur ein Teil des Gesamtaufkommens, denn Kunststoffe in mikroskopisch kleinster Form gibt es beispielsweise auch in Zahnpasta oder Kosmetika.