Die profilierte Lokalpolitikerin und langjährige ehrenamtliche Bezirksbürgermeisterin für den Stadtbezirk Nord, Susanne Mantesberg-Wieschemann, hat ihren Austritt aus der SPD und damit auch der Ratsfraktion ihrer Partei erklärt. Sie will aber ihr Ratsmandat behalten und künftig in der gemeinsamen Fraktion von FDP und Stadtgestaltern mitarbeiten.
In einer ausführlichen politischen Erklärung begründet sie ihren Austritt vor allem damit, dass sie für ihre politische Arbeit vor allem aus den Reihen der SPD im Norden, insbesondere des Ortsvereins Gerthe nicht den nötigen Rückhalt und Unterstützung erhalten habe. „Ich habe mir meine Entscheidung nicht leicht gemacht, ich fühle mich aber den Menschen im Bochumer Norden verbunden und werde daher mein Mandat behalten.“ Sie halte nichts von einer „Hinterzimmer-Politik“, wie sie sie in der Vergangenheit oft erlebt habe. Explizit kritisiert sie zudem die Flüchtlings- und Integrationspolitik der SPD in Bochum.
„Es geht um die Lebensbedingungen aller Menschen in unserer Stadt und nicht nur um die der SPD-Wähler. Stimmungen und Probleme der Menschen müssen aufgenommen werden, sie dürfen nicht banalisiert werden“, heißt es in ihrer Erklärung. Sie war 2001 in die SPD eingetreten, um Verbesserungen für ihren Stadtteil nicht nur zu fordern, sondern sich auch aktiv zu beteiligen.
SPD-Unterbezirksvorsitzender Karsten Rudolph, der vor dem Austritt noch versuchte hatte, Susanne Mantesberg-Wieschemann umzustimmen, bedauerte die Entscheidung, machte aber gleichermaßen ganz deutlich. „Wir fordern sie auf, das Votum der Wählerinnen und Wähler zu akzeptieren und das Ratsmandat mit sofortiger Wirkung niederzulegen.“ Alles andere sei nach dem Verlassen der SPD inkonsequent und respektiere nicht das Wählervotum.
Dagegen begrüßen FDP und Stadtgestalter Susanne Mantesberg- Wieschemann ausdrücklich als neues Ratsmitglied: „Wir erkennen große Übereinstimmungen in den Forderungen nach mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz bei kommunalen Entscheidungen. Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit.“