Weitmar. . Bezirksvertretung Südwest diskutiert über Belegung von „Seniorenwohnungen“ mit Flüchtlingen. Schüler setzen sich für bessere Fahrradanbindungen ein
Flüchtlinge und Senioren konkurrieren nicht um Wohnungen. Dies untermauerte die Bezirksvertretung Südwest am Mittwoch, 29. Juni, zusammen mit Ralf Zyla und Meinolf Simon vom Amt für Soziales und Wohnen.
Zwar sind derzeit 787 Haushalte (Einzelpersonen und Ehepaare) zur Vermittlung einer öffentlich geförderten Seniorenwohnung registriert, viele davon unterlägen jedoch erheblichen Einschränkungen und Anforderungen. Hinzu käme, dass einige als „seniorengerecht“ registrierte Wohnungen – vor allem ältere Bauten – „meist keine behindertengerechten Bäder oder Barrierefreiheit“ aufweisen können, schildert Simon. Problematisch: „Die Verwaltung hat keinen Einfluss auf nachträgliche bauliche Veränderung seitens der Eigentümer.“
„Nach Leerstand und in Absprache“
Aufgrund des hohen Flüchtlingsaufkommens zwischen August 2015 und Februar 2016 wurden einige dieser Wohnungen nach zweimonatigem Leerstand und „in Absprache“ mit Neuankömmlingen belegt, so Zyla. Eine Konkurrenzsituation sei daher nicht gegeben.
Markus Selzener (FDP) gibt allerdings zu bedenken: „Wenn die Wohnungen schon nach zwei Monaten Leerstand von Flüchtlingen bezogen werden, haben die Eigentümer keinen Druck, seniorengerechte Änderungen herzustellen. Die Miete ist gesichert.“ Stefan Hans Mull (Freie Bürger) spricht zudem einen Widerspruch an: „Wieso sind diese Wohnungen überhaupt noch im Portfolio, wenn sie gar nicht für ältere Menschen geeignet sind und die Zweckbindung nicht aufrechterhalten werden kann?“
Zu einem anderen Thema sammelten vier Siebtklässler der Matthias-Claudius-Schule erste politische Erfahrungen. Der Bezirksvertretung stellten sie ihre Projektarbeit vor, die sich mit der Verbesserung der Radverkehrsanbindung ihrer Weitmarer Lehranstalt beschäftigt. Gefahrenpotenzial berge u.a. die Brantropstraße. Viele Autofahrer halten dort trotz Parkverbots nach wie vor. Die Schüler regten an, entweder ein absolutes Halteverbot zu verhängen oder häufiger zu kontrollieren, um die Situation zu entspannen.
Schloßstraße wird saniert
Einstimmig beschlossen wurde die Verwendung der bezirklichen Haushaltsmittel. Für die Asphaltierung des Weges zwischen Parkplatz Schloßstraße und Schloßpark empfahl der Bezirksältestenrat in seiner Sitzung am 4. Mai die Bereitstellung von 45 000 Euro. Konkret geht es um das letzte Stück der Schloßstraße entlang des Friedhofs, welches sich in einem sehr schlechten Zustand befindet. Da die Bezirksvertretung dort großen Handlungsbedarf sieht, stellt sie die eigenen Mittel zur Verfügung. Ziel sei es, die Sanierung noch in diesem Jahr zu realiseren.
Ebenfalls bewilligt wurden Zuschussanträge. So gehen 300 und 350 Euro an das Jugendzentrum Jawo für zwei Fahrten (Movie Park und Frankfurt). Der Dahlhausener Billard Club erhält 400 Euro für die Nachwuchsförderung, 150 Euro gehen an den Musik- und Tanzverein Südwest für Jugendarbeit. Zudem wird die Werbegemeinschaft Linden mit 3200 Euro (Rosenmontag) bezuschusst.
Christoph Matten, Tiefbauamt Bochum, informierte: „Das Stückchen Weg zwischen Elsa-Brändström-Straße und Matthäusstraße, bei dem es sich um die kürzeste Verbindung handelt, wurde in die Radwegsanierung aufgenommen. Es soll eine gute Lösung geben, die gleichzeitig flüssigen Radverkehr sowie ausreichend Bremspunkte schafft.“ Mit der Umsetzung sei 2017 zu rechnen. Matten begrüßte zudem die Eigeninitiative der Schule, die als erste auf die Verwaltung zugekommen sei: „Das hat sicherlich Vorbildcharakter. Wir sehen gute Möglichkeiten, zum Beispiel die Anbindungen an den Springorum Radweg und in die Innenstadt zu verbessern.“