Hofstede-Marmelshagen. Auftaktveranstaltung Quartiersentwicklung: Hofstede altengerechter machen. Anwohner sammeln Wünsche, etwa mehr Bänke und öffentliche WC

Mehr Begegnung und Austausch im Stadtteil wünschen sich die Bürger. Dies war das wichtigste Ergebnis der Auftaktveranstaltung für eine ständige Quartierswerkstatt im Johanneshaus. Ziel ist es, das Viertel westlich und östlich der Dorstener Straße altengerechter zu machen.

Die Bewohner vermissen in Hof­stede einen Lebensmittelladen und einen Bäcker. Auch sportliche Angebote wie Sitzgymnastik werden gewünscht. Quartiersmanagerin Heike Rößler treibt die altengerechte Quartiersentwicklung im Dienst der Familien- und Krankenpflege voran und hat Ideen gesammelt: „Anregungen gab es auch für öffentliche Toiletten, Sitzgelegenheiten und ein Café vor Ort.“ Alle Ergebnisse würden ab dem 22. Juni in der Quartierswerkstatt im Johanneshaus dargestellt und besprochen, so die 53-Jährige weiter.

Wunsch nach „Pantoffelnähe“

„Bei dieser Werkstatt beschäftigen wir uns damit, was es im Stadtteil für Senioren schon gibt, was fehlt und was sie sich für das altengerechte Zusammenleben hier wünschen“, erklärte sie. Weitere Impulse gaben Emily Drewing vom Landesbüro altengerechte Quartiere, Giovanni Constanza, Kundencenterleiter der Vivawest Wohnen GmbH (245 Wohnungen hat das Unternehmen im Quartier) und Christine Drüke vom Seniorenbüro Mitte, bevor die Bürger zu Wort kamen.

Drewing berichtete, warum das Land „altengerechte Quartiere“ für wichtig hält und was diese ausmacht. „Studien zeigen, dass ältere Menschen in ihrem gewohnten Umfeld möglichst bis zuletzt leben wollen.“ Diese „Pantoffelnähe“ aber brauche bestimmte Voraussetzungen, etwa passenden Wohnraum, Geschäfte und Dienstleistungen, einen gut erreichbaren Nahversorger sowie Mobilitätshilfen. Letztere seien, so Drewing, Bänke, Toiletten und barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen. Christine Drüke berichtete von den Stadtteilspaziergängen, die jeden Montag um 11 Uhr am Johanneshaus starten. Constanza präsentierte Angebote zum barrierefreien Badumbau: „Bei zukünftigen Wohnungswechseln durch Mieter werden wir derartige seniorengerechte Umbauten vor allem bei der Renovierung von Erdgeschosswohnungen vornehmen.“ Gleichwohl sei baubedingt durch die Häuser aus den 50er und 60er Jahre in der Siedlung nur „Barrierearmut“ erreichbar.

Die Besucher waren sehr zufrieden. „Ich interessiere mich für den altersgerechten Umbau der Wohnung“, sagte Ursula Koch. Lore Berendes will bei den Stadtteilspaziergängen mitmachen.

Alle zwei Wochen Quartierswerkstatt

Die Quartierswerkstatt im Johanneshaus (Hordeler Str. 3) startet am Mittwoch, 22. Juni, von 16.30 bis 17.30 Uhr. Sie findet ab dann 14-tägig statt.

In der Werkstatt können die Quartiersbewohner ihre Ideen einbringen, sich miteinander vernetzen und den regen Informationsaustausch am Abend fortsetzen.