Endspurt im Prinzregenttheater: In zweieinhalb Wochen geht die erste Spielzeit von Romy Schmidt & Team zu Ende. Eine aufregende Saison, so viel kann man sagen. Aber auch eine hoffnungsvolle. Denn der PRT-Neustart nach dem Abschied der langjährigen Directrice Sibylle Broll-Pape kann als gelungen gewertet werden.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die letzte Premiere etwas schwächelte. Romy Schmidts Adaption von Frank Goosens „Sommerfest“ schloss konzeptionell nicht wirklich überzeugend an frühere Schmidt-Inszenierungen an – was daran gelegen haben mag, dass die Saison für alle Beteiligten extrem zeit- und arbeitsintensiv gewesen war. Und dass im Schlussspurt etwas die Puste fehlte.

Prinzengroove-Party

Vom Start weg im letzten September pulsierte das kleine Theater fast immer über der 100-Prozent-Marke. Nach Schmidts gewagtem, aber ungemein zeitgemäßem „Peer Gynt“ ging es Schlag auf Schlag: „Helden“, „Farm der Tiere“, „Bilge Nathan“, „Bilder deiner großen Liebe“ und „Grubengold“ hießen die weiteren Erstaufführungen, die von Kritik und Publikum durchweg gut aufgenommen wurden.

Dazu kamen die Repertoire-Dauerbrenner „Tschick“ und „Die Verwandlung“ (nach Kafka, morgen und übermorgen wieder im Spielplan, beide Aufführungen wieder mal ausverkauft) sowie zahllose Co-Veranstaltungen, Artist Talks, Discos, Live-DJ-Abende, Teilnahme an Ruhr International. Die Zeit des Durchpustens ist wohlverdient, wenn nach der Prinzengroove-Party (Motto „Don’t forget your dancing shoes“) am 25.6. die Ferienzeit anbricht.

Was das Schauspielerische angeht, stehen bis dahin neben der erwähnten „Verwandlung“ (14./15.6.) noch zweimal die herausragend inszenierten „Bilder deiner großen Liebe“ nach Wolfgang Herrndorf (Buch & Regie Frank Weiß) am 23. und 24.6. mit den drei rockenden „Gören“ Linda Bockholt, Miriam Berger und Johanna Wieking auf dem Programm. Must see!

Und noch dreimal wird „Sommerfest“ gefeiert, auf der Bühne stehen Jost Grix, Thomas Kemper und Nermina Kukic als handfest-sympathische Ruhris auf der Suche nach dem Glück, nicht nur im Schrebergarten. „Wir hatten eine tolle Premiere und sind glücklich, der Autor Frank Goosen ist es auch, auch wenn die Kritiken zwiespältig sind. Kommt vorbei und schaut selbst!“, sagt Romy Schmidt selbstbewusst. Alsdann: Die letzten „Sommerfest“-Vorstellungen in dieser Spielzeit sind am 17., 18. und 19 Juni um 19.30 Uhr.