Mitte. . Deutsches Bergbaumuseum stellt sich neu auf. Investiert werden etwa 55 Millionen Euro in Sanierung, Anbau und Depot als „Außenstelle“ in Marl.
Das Bergbaumuseum Bochum, weltweit das größte, hat den Ehrgeiz, bis 2018, dem Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland, dessen zentrales Gedächtnis zu werden. Dafür stehen eine Generalsanierung und Erweiterung an. Insgesamt sollen rund 55 Millionen Euro investiert werden.
Begonnen wird im Frühherbst zeitgleich in zwei Bauabschnitten im Hauptgebäude: Die Ausstellungsräume werden umgebaut, die Präsentation soll moderner, technisierter, ansprechender werden. Die Dauerausstellungen „Kulturgeschichte des Bergbaus“ und „Gedächtnis der deutschen Steinkohle“ werden neu entwickelt. Dazu soll es nach Fertigstellung eine klare Gliederung geben mit vier thematischen Rundgängen. Zudem werden die Statik, die Decken, Fassaden, Sanitäranlagen, die Dachflächen und die Haustechnik ertüchtigt, der Zugang zum Haus wird barrierefrei. RAG-Stiftung, DMT und die Stadt (3,2 Mio) tragen die Gesamtkosten in Höhe von 34 Millionen Euro.
Für die Dauer des Umbaus muss das Haus „über Tage“ geschlossen werden. Zurzeit arbeitet ein Team dort fieberhaft daran, auch während der Umbauphase Besuchsanreize zu bieten. Zugänglich bleiben der Turm und das Anschauungsbergwerk unter Tage, „unsere Hauptattraktionen“, so Wiebke Büsch, Leiterin der Stabstelle Presse/Öffentlichkeitsarbeit im Bergbaumuseum. Auch der „Schwarze Diamant“ bleibt geöffnet und wird mit einer Sonderausstellung bestückt, die in diesen Tagen konzipiert wird.
Die Lagerkapazitäten des wissenschaftlichen Depots sind endlich. Da erwies sich die Stilllegung des Marler Bergwerks Auguste Victoria Ende letzten Jahres als Glücksfall. Eine 16 000 Quadratmeter große Kohlemischhalle kann als „Außenstelle“ des Bochumer Museums die Objektsammlungen, mineralischen und geologisch-paläontologischen Stücke aufnehmen. Auch große Maschinen fänden hier Platz. Dieses Depot in Marl finanzieren Bund und Land (12,3 Millionen Euro), der Förderantrag wird gestellt.
Anbau für Forscher
Finale der Erweiterung wird ein Anbau. Hinter dem Hauptgebäude an der Straße Am Bergbaumuseum in Richtung Polizei-Parkplatz soll ein Forschungsneubau entstehen. „Bislang sind die Wissenschaftler, Gastforscher und Stipendiaten auf acht Standorte, u.a. Agricola-Hochschule, verteilt. Mit dem Neubau kann die Arbeit konzentriert werden“, erläuterte Christoph Mandera aus dem Kulturbüro die Pläne im Bezirk Mitte. Der Anbau soll 2020 bezugsfertig sein, gleichzeitig der Endpunkt der Umbaumaßnahmen.
ZUkunftskonzept
„DBM 2020“ wird das Zukunftskonzept für die Neuaufstellung des Museums genannt.
Dessen Masterplan beinhaltet Kapazitätserweiterung von Bibliothek und Archiv, mehr Magazinflächen zur Unterbringung/ Konservierung von (Groß-)Objekten zur Sicherung und Erforschung des „Erbes des deutschen Steinkohlebergbaus“.