Bochum. Dass das Schulzentrum Gerthe saniert werden muss, ist unstrittig. Diskutiert wurden Maßnahmen, für die 10 bis 12 Millionen Euro nötig wären, als auch welche, für deren Umsetzung 20 oder gar 35 Millionen veranschlagt werden.
Zuletzt schien es fast so etwas wie ein Wettbewerb zu sein. Eckhard Buda, Leiter des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums, und Bernhard Arens, Leiter des Theodor-Körner-Gymnasiums, versuchten sich darin zu überbieten, welche der beiden Schulen die am dringendsten zu sanierenden naturwissenschaftlichen Räume habe. Ernst Steinbach, Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Bildung, erklärt den Zwist nun offiziell für beendet. Er hat einen klaren „Sieger“ ausgemacht.
Ortsbesichtigung in Gerthe
Zusammen mit Martin Stempel, dem Chef des Schulverwaltungsamtes, machte er sich ein Bild davon, wie es am und im Schulzentrum Gerthe aussieht. Dort sind sowohl die Anne-Frank-Realschule als auch das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium beheimatet. Sein Fazit: „Die Realschule braucht Container, um der gestiegenen Schülerzahl gerecht zu werden. Auch hier werden viele Flüchtlinge unterrichtet. Das Gymnasium benötigt weitaus dringender als die Theodor-Körner-Schule neue naturwissenschaftliche Räume.“ Während die Container bereits bestellt sind, wird es mit der Sanierung noch dauern.
Es ist immerhin neuerlich Bewegung in die Sache gekommen. Darauf, dass Sanierungsbedarf am Schulzentrum Gerthe besteht, haben nicht nur Buda und Joan Krebs-Schmid, Leiterin der Anne-Frank-Realschule, immer wieder hingewiesen. „Die Zentralen Dienste arbeiten an Sanierungskonzepten“, sagt Steinbach. „Sie haben ein externes Büro damit beauftragt.“ Zuletzt wurden verschiedene Möglichkeiten von der Politik durchgespielt. Diskutiert wurden ebenso Maßnahmen, für die 10 bis 12 Millionen Euro nötig wären, als auch welche, für deren Umsetzung 20 oder gar 35 Millionen veranschlagt werden. „Das ist ein komplexes Thema“, sagt Steinbach.
Konkret wird es erst nach den Sommerferien
So komplex, dass er mit konkreten Sanierungsvorschlägen erst nach den Sommerferien rechnet. Gleichwohl überlegt er, ob er nicht zeitnah – „eben wegen der Komplexität des Themas“ – eine Sondersitzung des Schulausschusses einberuft, um die Mitglieder über den aktuellen Sachstand zu informieren. Nächste reguläre Sitzung des Schulausschusses ist am 14. Juni.
Zu klären ist in jedem Fall die Frage: woher käme das Geld für eine umfangreiche Sanierung? Steinbach: „Ich kann ja erst planen, wenn ich die genaue Investitionssumme weiß. Klar ist aber auch, dass die Maßnahmen in Konkurrenz zu anderen Maßnahmen treten. Welche Investition in Bildung ist eine gute Grundlage, um die Stadt am Leben zu halten? Ich sehe aber auch die Schlaglöcher in unseren Straßen.“