Mit der Grillsaison im Sommer steigt auch die Müllverschmutzung in Parks und Grünflächen stark an. Damit der Schmutz keine Überhand nimmt, stellt der Technische Betrieb in jedem Jahr für den Sommer Saisonkräfte zur Müllbeseitigung ein. 80 Bewerbungen sind in diesem Jahr für die befristeten Stellen eingegangen, nur sechs Bewerber konnten sich einen Platz sichern. Seit Mitte April verrichten sie nun ihre Arbeit.

Zwei Mal in der Woche, montags und freitags von 6.30 Uhr bis 14 Uhr, packen die Saisonkräfte in den Grünanlagen an. Alle vier Wochen wechselt die Arbeitstelle, zur Zeit sind die Müllsammler am Ümminger See tätig. Nach sonnigen Wochenenden kommt dabei bis zu einer Tonne Müll zusammen. „Nach Pfingsten hatten wir besonders viel Müll herumliegen“, sagt Gerd Bücker, einer der Saisonarbeiter. Sein Kollege Lothar Gotzmann ist schon anderes gewohnt. Er war bereits im vergangenen Jahr angestellt.

Die Abfälle reichen von Dosen und Papier bis hin zu Einweggrills. Sogar ein kaputtes Fahrrad war schon dabei. Manche Parkbesucher entsorgen auch ihren Hausmüll am Ümminger See.

Um den Job angemessen zu erledigen, braucht es Menschen, die nicht empfindlich sind. Angst vor Hunden oder Abneigungen gegen Staub und Lärmbelästigung sollte man besser nicht haben. Die vier Männer und zwei Frauen wussten, worauf sie sich einlassen. Ihre Beweggründe, sich zu bewerben, sind ganz verschieden. Martin Wübbena (45) möchte nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben einsteigen, bei Lothar Gotzmann passen die Arbeitszeiten gut, um sich ein wenig Geld dazuzuverdienen und dem ehemaligen Opelaner Gerd Bücker fehlen nur noch wenige Monate bis zu 45 Klebejahren und damit zur Rente ohne Abzüge. Würde er im nächsten Jahr noch einmal als Saisonkraft arbeiten können, hätte er sein Soll erfüllt. Ein paar Vorteile hat die Arbeit trotz des Mülls. Schließlich arbeiten die Saisonkräfte stets im Grünen und können abends mit dem guten Gefühl einschlafen, die Welt ein wenig sauberer gemacht zu haben.