Passionierten Radfahrern wird vermutlich heute Morgen das Brötchen im Hals stecken bleiben, wenn sie lesen, dass Bochum in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte aufgenommen wird. Bochum und fahrradfreundlich – das passt so gut zusammen wie Peking und Luftkurort.
Radfahrer, die auf dem Innenstadtring, auf der Alleestraße und auf vielen anderen Routen in Bochum unterwegs sind, leben nach wie vor gefährlich. Wer die unsinnige Radwegeführung an der Dorstener Straße in Höhe Robertstraße betrachtet, kann nur den Kopf schütteln. Sinnfreier geht’s nicht.
Gleichwohl macht die Aufnahme in die AG Sinn. Erstens dokumentiert sie, dass sich in den vergangenen fünf Jahren viel getan hat (nach heute 17 Jahren Rot-Grün!!!). Das Radwegenetz Bochums ist kräftig ausgebaut worden. Und, was viel wichtiger ist, das Bewusstsein in den Köpfen der Kommunalpolitiker hat sich geändert. Fahrradfahren wird längst nicht mehr als pures Freizeitvergnügen gesehen, sondern als echte Alternative zu Auto und ÖPNV. Die AG-Mitgliedschaft sollte Radfahrer zweitens freuen, weil sie eine Verpflichtung darstellt: Bochum muss künftig kräftig in sein Radwegenetz investieren. Ansonsten ist der „Titel“ schnell wieder futsch und die Stadt kann in Sachen fahrradfreundlich wieder kleine Brötchen backen.