In der nächsten Woche startet das 1. Internationale Kammermusikfest Ruhrtal mit drei Konzerten in Bochum und Hattingen. Ins Leben gerufen hat die Reihe der 2015 gegründete Verein „Internationale Kammermusik Ruhrtal“. Klassischer und moderner Musik in kleiner Besetzung soll zukünftig ein Podium geboten werden.
„Der Verein möchte mit Hilfe bürgerschaftlichen Engagements und Spenden Künstler aus der ganzen Welt zusammenführen“, betont Wolfgang Sellner, BoSy-Cellist und einer der Akteure des Festivals. Zustande kam die Idee nach einer Begegnung mit dem in Bochum gebürtigen, in den USA lebenden Pianisten Carsten Schmidt.
Internationale Solisten
Schmidt ist Mitveranstalter des Staunton Music Festivals in Virginia, „ein gut eingeführtes Klassik-Festival, das sich zu großem Teil aus privaten Spenden finanziert“, so der Musiker. Ähnliches will man nun in Bochum versuchen. Konzeptionell geht es um die Präsentation von Musik aus alter und neuer Zeit, wobei „Kammermusik“ keineswegs auf die Klassiker des Genres von Haydn bis Brahms bezogen wird, sondern z.B. auch zeitgenössischen Komponisten Raum gibt. Internationale Solisten sollen auftreten, wichtig ist dem Verein, zu dem u.a. der Komponist Stefan Heucke gehört, der Bezug zur Region. Kammermusikfest Ruhrtal bezieht sich explizit auf Spielorte in Bochum und Umgebung.
Das Auftaktfestival mit drei Aufführungen gilt als Pilotprojekt. Aber die nächste Auflage im Mai 2017 ist schon konzipiert, sie wird bereits fünf Tage Programm bieten. Das Kammermusikfest 2016 beginnt am Samstag (28.5.) um 12 Uhr mit einem Mittagskonzert in der Pauluskirche an der Grabenstraße. Interpreten sind „Die 12 jungen Cellisten“ sowie das niederländische Vokalquartett Damask-Ensemble u.a. mit mittelalterlichen Gesängen und Kompositionen von Milhaud. Der Eintritt ist frei.
Am Samstagabend treten beide Formationen abermals auf, diesmal im Museum, wobei das BoSy-Streichquartett „Bermuda 4“ dazu stößt (19 Uhr). Den Abschluss bildet am Sonntag (29.5.) um 15 Uhr ein Wandelkonzert auf Haus Kemnade, bei dem die Besucher von einer Aufführung zur nächsten wandeln können. Auch hier sind alle Akteure nochmals zu erleben, wobei Carsten Schmidt (Cembalo) und James Wilsen (Cello) im Rittersaal, Bermuda4 in der Scheune und das Damask-Ensemble im Dreiecks-Hof der Burg gastieren.