Bochum.. Es führt Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen zusammen. Bund und Land haben jeweils 22 Millionen Euro investiert.
Lange Namen für Bauwerke oder Institutionen setzen sich nicht in den Köpfen der Menschen fest. Abkürzungen sind da besser geeignet. Bei der Eröffnung des ersten Forschungsbaus der Ruhr-Universität bemühten sich die verschiedenen Redner zwar brav, seinen Namen unfallfrei aufzusagen. „Zentrum für molekulare Spektroskopie und Simulation solvensgesteuerter Prozesse“ aber ist einfach zu lang und zu sperrig. Zemos ist da schon etwas griffiger. Dabei versteckt sich hinter beidem, was wir aus dem Alltag kennen. Zum Beispiel, wenn wir Kaffee kochen, oder eine Kopfschmerztablette in Wasser auflösen – die Solvation, das Lösen einer chemischen Substanz. Was genau bei solchen Prozessen auf kleinster, also auf molekularer Ebene passiert, wollen die Forscher nun im Zemos an der Ruhr-Universität untersuchen. Mit neuesten wissenschaftlichen Möglichkeiten.
Haus der Forschung für Erwachsene
„Es ist ein Haus der Forschung für Erwachsene“, wie Prof. Dr. Martina Havenith, die Direktorin des Forschungsbaus, bei der Eröffnung sagte. Den Traum so ein Haus zu bekommen, habe sie seit 2009 gehabt. Nun sei sie allen Beteiligten, „besonders natürlich den Geldgebern“, dankbar, dass ihr Traum in Erfüllung gegangen sei. Sie verband den Dank mit einem Bergbau-Spruch: „Zemos, ich wünsche Dir Glück. Tue einen neuen Gang auf.“
Das hoffen sie auch bei Bund und Land. Jeweils 22 Millionen Euro haben sie sich den Bau des neuen Zentrums kosten lassen. Nicht ohne Grund, wie Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze betonten. „Man spürt“, sagte Rachel, „dass etwas für Bochum abgeht. Mit Zemos zeigt sich die Fortentwicklung moderner Schlüsseltechnologien. Der Bau leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Forschungsstandortes Deutschland.“ Schulze ergänzte: „Die Ruhr-Uni ist maßgeblich am überaus erfolgreichen Ruf von NRW als Wissenschafts- und Forschungsstandort beteiligt. Die Forschungsarbeiten in diesem neuen Gebäude werden dazu beitragen, diesen guten Ruf weiter auszubauen.“ In einen etwas noch größeren Rahmen rückte RUB-Rektor Axel Schölmerich das Zentrum: „Die Ruhr-Uni macht mit Zemos einen großen Schritt auf dem Weg in die Weltspitze dieses sich rasant entwickelnden Forschungsgebietes.“ Das neue Zentrum soll Fähigkeiten von mehr als 20 Arbeitsgruppen an der Ruhr-Uni, an den Max-Planck-Instituten für Kohlenforschung (Mülheim) und für Eisenforschung (Düsseldorf) sowie dem Fraunhofer Institut Umsicht (Oberhausen) bündeln.