Mehr als fünf Millionen Menschen aus aller Herren Länder leben im Ruhrgebiet. „Multikulti‘‘ ist also ein Begriff, der perfekt in die Region und nach Bochum passt. Das Festival Ruhr International, das morgen und am Pfingstsonntag (14. und 15. Mai) im Westpark über die Bühne geht, beweist es.
Zum dritten Mal findet die Veranstaltung, die früher „Kemnade International“ hieß, auf dem großen Freigelände rund um die Jahrhunderthalle statt. Eingeladen sind nicht nur Musik-Interessierte, sondern alle Bürgerinnen und Bürger, klein und groß, gleich welcher Nationalität. Die Idee der Begegnung und des Miteinanders steht im Fokus – so wie in den 1970er Jahren schon, als „Kemnade International“ als eines der ersten multikulturellen Sommerfeste überhaupt aus der Taufe gehoben wurde.
Der Rahmen des Programms von Ruhr International ist weit gesteckt, die Angebote reichen von Musik, Kabarett, Theater und Film über Diskussionen, Partys, Kinderprogramm und Kleinkunst bis zu Austausch und Geselligkeit. Kulinarisches aus aller Welt wird natürlich auch wieder geboten; so wird sich die Veranstaltungsstätte im Westpark für zwei Tage in einen turbulenten Marktplatz der Kulturen verwandeln – hoffentlich spielt das Wetter mit.
In diesem Jahr liegt der inhaltliche Schwerpunkt naturgemäß auf den vielen tausend Geflüchteten, die nach Deutschland und auch nach Bochum gekommen sind. Mit Blick auf den künstlerisch-politischen Akzent soll neben diversen Theateraufführungen und Diskussionsrunden besprochen werden, welche Möglichkeiten sich aus der aktuellen Situation ergeben und welche Initiativen zukünftig möglich und notwendig sind. „Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Rolle des Kulturbetriebs. Angesprochen sind neben der breiten Öffentlichkeit alle kulturellen Institutionen der Stadt“, so Rolf Stein vom Bahnhof Langendreer, Mitveranstalter von Ruhr International.
Das Prinz Regent Theater wird sein „Grubengold“-Theaterprojekt für Flüchtlinge und das Schauspiel „Bilge Nathan“ vorstellen, das Jugendtheater Traumbaum zeigt sein Stück „Grenzen-Los. K/ein Flüchtlingsmärchen“.