Weitmar. . „Häuslebau“ am ehemaligen Bahnhof Weitmar schreitet voran. Vor allem junge Paare mit Kindern ziehen an die Holtbrügge. Jetzt wurde erstes Richtfest gefeiert.

Das Ehepaar Figger ist glücklich. Es hat ein Haus gefunden. Endlich. Jahrelang haben die Figgers für sich und ihre zwei Kinder eine größere Bleibe gesucht. Jetzt wurden sie fündig: Auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Weitmar, wo die Eckehard Adams Wohnungsbau GmbH ca. 100 neue Wohneinheiten baut. Und es geht schnell voran. Acht bis neun Häuser werden pro Monat im Rohbau fertig. Die ersten 16 Doppelhaushälften stehen bereits. Jetzt konnte sogar schon ein erstes Mal Richtfest gefeiert werden.

Bis auch auf der Doppelhaushälfte der Figgers der Dachstuhl steht, dauert es noch ein bisschen. „Unser Haus ist als letztes an der Reihe und wird wohl Ende 2017 fertig.“ Aber die Vorfreude ist riesengroß. Wie bei all den anderen jungen Leuten auch, die sich eines der Häuser gesichert haben. Sie sind der Einladung zum ersten Richtfest gefolgt, um mitzufeiern, und um schon mal einen Blick zu werfen auf das, was bald ihre neue Heimat sein wird: Der Mark’sche Bogen, wie der ehemalige Bahnhof inzwischen heißt.

42 Häuser schon verkauft

Auch viele Familien, die demnächst an den Mark’schen Bogen ziehen, nehmen am Richtfest teil und schnuppern schon mal „Heimatluft“.
Auch viele Familien, die demnächst an den Mark’schen Bogen ziehen, nehmen am Richtfest teil und schnuppern schon mal „Heimatluft“. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

42 Häuser sind bereits verkauft, berichtet Bauträger Eckehard Adams, der sich darin bestätigt sieht, „dass Bochum dringend Wohnlandfläche brauchte“. In den vergangenen Jahren habe man vor allem im Umland gebaut. 119 Familien aus Bochum seien dort hingezogen, rechnet Adams vor. „Und die meisten mit einem weinenden Auge.“ Es sind überwiegend verheiratete Paare, die sich an der Holtbrügge niederlassen. Altersdurchschnitt: 35,26 Jahre. 39 Kinder werden sich hier tummeln – Stand jetzt. Denn einige Objekte sind auch noch zu haben.

Bis Oktober 2018 entstehen am Mark’schen Bogen 65 freistehende Einfamilien- und Reihen- sowie Doppelhäuser. Interessenten haben die Wahl zwischen 14 unterschiedlichen Hausvarianten mit Wohnflächen von 128 bis 226 Quadratmetern. Zu dem Bauvorhaben gehören auch 21 Eigentumswohnungen mit Wohnflächen von 62 bis 148 Quadratmetern. Etwa 20 Prozent der Gesamtgrundstücksfläche unterliegen dem Wohnbaulandkonzept der Stadt, bei dem Familien mit bestimmten Einkommensgrenzen beim Grundstückserwerb unterstützt werden.

Bis zu 50 Studentenwohnungen geplant

Direkt vorne an der Zufahrt zum Mark’schen Bogen sind bis zu 50 Studentenwohnungen geplant. Adams: „Wir stecken mitten in der Planung.“

Auch die Zufahrtsstraße An der Holtbrügge wird dem neuen Wohngebiet angepasst. Adams: „Sie wird 1,20 Meter höher, doppelt so breit und erhält einen Bürgersteig.“

Kontaminierter Boden wurde von der Firma Adams unter gutachterlicher Begleitung abgetragen, entsorgt und gegen sauberen ausgetauscht.

Dementsprechend gehen die Preise auch schon bei 270.000 Euro los. Doppelhaushälften kosten ansonsten zwischen 350.000 und 450.000 Euro, freistehende Häuser bis zu 750.000 Euro. Bei den Eigentumswohnungen liegt der Quadratmeterpreis bei 3500 bis 3800 Euro. Andreas Bracke (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister, bezeichnet die Baumaßnahme als „Leuchtturmprojekt“ und das Gelände als „prädestiniert für Bebauung“ und gut angebunden. Er freut sich, das in Weitmar-Mark etwas passiert, „auch wenn das nicht allen gefällt“. Eine Anspielung auf die Proteste der Bürgerinitiative Bahnhof Weitmar, die unter anderem der Verwaltung Verfahrensfehler vorwirft und auch den Umweltschutz vernachlässigt sieht (wir berichteten).