Querenburg/Stiepel. .

Kurz vor Beginn der Bezirksvertretungssitzung Süd gestern Nachmittag: Knapp 40 Bürger aus Stiepel haben sich im Vorraum des Sitzungssaals versammelt. Wortlos halten sie Plakate in der Hand. „Stoppt die Naturzerstörung“ steht darauf. „Flüchtlinge sind keine Probleme, die man in Container sperrt.“ Oder auch „Stiepel fordert kleine, menschenwürdige Lösungen“. Eben nicht das, was die Verwaltung derzeit auf ihre Umsetzung überprüft: Eine Unterkunft für 450 Flüchtlinge auf einer 12000 Quadratmeter großen städtischen Wiese an der Straße In der Hei.

„Nicht mit uns“, sagen die Anwohner, die bereits eine Initiative geründet haben. Sie machen ihrem Unmut Luft. Wie gestern mit ihrem „stummen Protest“, wie Mitstreiter Christian Platte ihn nennt. Ganz ohne Worte geht es dann aber doch nicht. Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf-Inhoff (SPD) wendet sich - sichtbar gereizt - an die Protestler, verteidigt die Entscheidung der Bezirksvertretung, die Fläche In der Hei „aufgrund der günstigen Lage“ auf Platz eins einer Prioritätenliste gesetzt zu haben. Diese Idee werde nun geprüft. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, stellt Breitkopf-Inhoff klar. Michael Lodwig, Sprecher der Bürgerinitiative, wäre trotzdem gerne vorher informiert und gefragt worden: „Mit uns redet keiner. Das lassen wir uns nicht gefallen.“

Nähere Informationen von Seiten der Stadt sind vorerst nicht zu erwarten. Wie berichtet, erscheint laut Verwaltung eine Bürgerinformationsveranstaltung erst dann sinnvoll, wenn geklärt ist, dass gebaut wird. Für die Anwohner ist das zu spät. Sie möchten ihren Argumente schon jetzt gehört wissen: Die Hanglage des Ackers, noch dazu in einem Naturschutzgebiet, wo gerade einmal 70 Menschen wohnen, ebenso die Nähe zu einer weiteren Großunterkunft (250 Flüchtlinge). „Die Menschen müssen untergebracht werden“, sagt Platte. „Aber es gibt bestimmt besser Alternativen.“