Kornharpen.

. Die Bezirksvertreter im Bochumer Norden treibt die Sorge um, der USB könnte die Zentraldeponie Kornharpen reaktivieren. Vor dem Hintergrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen und Bedarfe fürs Stadtgebiet habe das Unternehmen Überlegungen angestellt, sie als Boden- und Bauschuttdeponie wieder zu öffnen, so informierte die Verwaltung den Bezirk in seiner jüngsten Sitzung.

Sobald die USB-Überlegungen eine gewissen Planreife erreichen und in einen Vorgehensvorschlag münden sollten, wolle die Verwaltung die politische Beteiligung sicherstellen.

Die Mitteilung kam jetzt nach einer Anfrage der SPD-Fraktion, die auf Befürchtungen aus der Bevölkerung in Kornharpen reagiert hatte. Nachbarn hatten beobachten können, dass auf dem Gelände Messungen vorgenommen wurden.

Bezirksbürgermeister Henry Donner gab zu: „Ich hatte eine Antwort erhofft, wonach an den Gerüchten nichts dran sei. Aber das kein Dementi erfolgte, wird die Bürger beunruhigen.“

Auf der Zentraldeponie wurde der Betrieb im Sommer 2009 eingestellt. Und eigentlich sollte das Gelände begrünt werden, nachdem die Menschen in den benachbarten Wohngebieten viele Jahre durch Lärm, Gestank und Verkehr belastet waren. Es war sogar einmal als Fläche für eine Bundesgartenschau vorgesehen, die dann indes nie nach Bochum kam. Inzwischen gibt es mehr Wohnbebauung in der Nähe der ehemaligen Deponie, Eigenheime entstanden.

Philipp Welsch (SPD): „Wir lehnen eine erneute Aktivierung ab und sollten Gespräche führen mit den Bezirksvertretern in Mitte und Ost. Eventuell kann über eine Veränderungssperre im Bebauungsplan eine Neunutzung verhindert werden.“

Hubert Wegener (CDU): „Dem USB steht es als Eigentümer frei, wirtschaftliche Überlegungen anzustrengen. Doch die Bürger haben 40 Jahre lang unter der Deponie gelitten; es wurde ihnen ein Naherholungsgebiet versprochen.“

Henry Donner hoffte, dass die Überlegungen des USB zu den Akten gelegt werden; „wir müssen in erster Linie an die Bürger denken.“ Die Belästigungen würden zunehmen, jetzt, wo die Buselohbrücke abgerissen wird. Der Bezirk empfahl einstimmig, von den Plänen zur Reaktivierung Abstand zu nehmen.