Bochum. Die Junge Union in Bochum versteht die Empörung um die geplante Wahlparty in einer Disko nicht. Im Mittelpunkt des Abends im Playa stehe die politische Diskussion, erklärte die Vorsitzende. Die SPD fordert unterdessen, die Veranstaltung abzusagen.

Die Junge Union (JU) Bochum versteht die allgemeine Empörung über ihre für den 22. August geplante Wahlparty in einer Diskothek mit verbilligten Getränkeangeboten nicht. Die Vorsitzende Ann-Katrin Henneke sagt in ihrer Stellungnahme zum WAZ-Bericht: „Die Junge Union hat zu einer Wahlparty in der Diskothek Playa eingeladen. Das ist richtig. Es ist jedoch nicht richtig, dass die Junge Union zu überhöhtem Alkoholkonsum eingeladen oder zum womöglich Komasaufen aufgerufen hat. Aklkoholkonsum gehört bei der JU weder zur politischen Kultur, noch wird es toleriert.” Indessen hat die SPD-Ratsfraktion die CDU aufgefordert, die Veranstaltung der Jungen Union abzusagen.

Die JU legt Wert auf die Feststellung, dass im Mittelpunkt der Einladung zu dem Abend im Playa die politische Diskussion stehe. Die JU gehe auch in eine Disco; „Maulkörbe gibt es dort nicht”, so Henneke. Die JU sei sich darüber im Klaren, dass eine Einladung zu einer Wahlparty in einer Diskothek automatisch die Aufmerksamkeit auf Alkoholkonsum lenken könne. Aber sie sei sich ebenfalls darüber im Klaren, dass sie Jugendliche nur dort erreichen könne, wo sich diese aufhalten.

Geltende Rechtslage sei ausreichend

Man könne auch nicht generalisieren, dass sich jeder Besucher einer Disco automatisch betrinke. Die JU wende sich an die Besonnenen, und das sei ohne Frage die Mehrheit. Henneke weiter: „Die Junge Union Bochum empfindet die geltende Rechtslage als ausreichend, um Jugendliche wirksam vor dem Erwerb von Alkohol zu schützen.” Alkoholismus sei ein gesamtgesellschaftliches Problem. Insbesondere Jugendliche müssten daher über die Gefahren des übertriebenen Alkoholkonsums aufgeklärt werden. Aus der Einladung der JU gehe nicht hervor, dass zu zügellosem Konsum aufgerufen werde.

Der Pressesprecher der JU Bochum, Torsten Bade, ergänzt, dass die verbilligten Getränkeangebote nicht wie von Kritikern behauptet nur für eine begrenzte kurze Zeit, sondern für Gäste länger gültig seien. Auf ihrer Internetseite weist die Junge Union darauf hin, dass an diesem Abend auch mehr alkoholfreie Cocktails als üblich auf der Karte stehen sollen.

Eine Frage des Stils

Beim WAZ-Wahl-Forum sagte CDU-OB-Kandidat Lothar Gräfingholt zum Thema, man habe ihm versichert, dass der Jugendschutz „1 A” eingehalten werde. Ob eine solche Veranstaltung als Wahlparty sinnvoll sei, sei eine Stilfrage, über die man diskutieren könne.