Es ist eine Institution: Das Taj Mahal war der erste „Inder“ in Bochum. Ein Vierteljahrhundert später hat das Restaurant zwar den Standort, nicht aber den Namen gewechselt – und zählt weiter zu den gefragtesten Adressen in der Innenstadt.
An der Kortumstraße 9, wo heute die Angels Lounge ein junges Szene-Publikum bedient, fanden in den 90er Jahren zahllose Bochumer Geschmack an den damals noch fremden orientalischen Speisen. Peikan Razani, Ur-Bochumer mit iranischen Eltern, verdiente sich hier während seines Fotodesign-Studiums als Kellner ein paar Mark hinzu. 2004 wechselte er von der Kamera in die Küche und übernahm das Taj Mahal, das ein Jahr zuvor vom Erdgeschoss in den ersten Stock umgezogen war.
„Die Rupie muss rollen“, grinst der 50-Jährige. Ein Geschäftsprinzip, das sich Peikan Razani mit seiner Frau Daniela Schartow und der 25-köpfigen Multi-Kulti-Taj-Mahal-Familie zwar zu eigen gemacht hat, dabei aber nie die Herzlichkeit eines guten Gastgebers vergisst. Die vielen Stammgäste danken es ihm. So rege, dass 2014 ein zweites Domizil bezogen wurde. Das ehemalige Ammos an der Viktoriastraße 71 bietet mit 100 Plätzen deutlich mehr Raum. Bis Mai 2015 wurde parallel aufgetischt. Seither gibt’s das Taj Mahal nur noch vis-a-vis des Musikzentrums. Im Lokal an der Kortum-straße hat jüngst das persische Restaurant Khashayar eröffnet.
Peikan Razani kann die Konkurrenz nicht schrecken. Vor allem am Abend ist das Taj Mahal bestens besucht. Im schicken Ambiente, ohne überladenen folkloristischen Einschlag, überzeugt die authentische Küche. Die – für manche zu üppige – Karte bietet Curries (ab 11,90 Euro), Fisch- und Grillspezialitäten. Empfehlenswert für Anfänger wie für Kenner: das „Frühlingserwachen“, ein Menü für zwei Personen mit opulenter Vorspeisenplatte und drei Curries für faire 49 Euro, herzhaft gewürzt und mit dem gewünschten Schärfegrad (1 bis 6) versehen. Achtung: Für ungeübte Gaumen reicht die Stufe 3. Sonst wird’s brenzlig.