„Hätte einer damals geglaubt, dass wir uns in zehn Jahren noch hier treffen?“, fragt Uwe Hinz in die Runde. Vermutlich haben es die ehemaligen Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr gehofft und geahnt. In vielen Einsätzen, auf Feiern und Fortbildungen haben sie sich über die Jahre kennen und schätzen gelernt. So treffen sie sich immer noch regelmäßig, dieses Jahr zum zehnten Mal, im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Dahlhausen.

Die meisten haben fast ihr ganzes Leben bei der Freiwilligen Feuerwehr verbracht. Gerhard Gygas etwa, ehemals Löschzugführer des Löschzugs Alter Bahnhof in Langendreer, kam mit 20 Jahren dazu. „Das war eine schöne Gemeinschaft“, sagt er. Und die war wertvoll, besonders nach heftigen Einsätzen wie damals in den 1970ern bei einer Gasexplosion in Gerthe. „Das war ein schlimmer Einsatz“, erinnert sich Gygas noch gut an damals. Psychologische Betreuung, wie sie heute üblich ist, war damals noch nicht bei der Feuerwehr etabliert. „Die Gedanken mussten wir uns selber machen.“ Allerdings: Der Gedanke, den Dienst zu quittieren, sei ihm selbst dann nicht gekommen.

Uwe Hinz, der den Einsatz auch miterlebt hat, sieht das genau so. Als er nach 43 Jahren mit 60 aus dem aktiven Dienst ausscheiden musste, war er ein wenig traurig: „Ich hätte gern länger gemacht. Das war ein Hobby, bei dem man auch dem Nächsten hilft.“ Auch an kuriose Einsätze kann er sich erinnern, zum Beispiel an einen Scheunenbrand vor etlichen Jahren in Dahlhausen zur närrischen Karnevalszeit. Im Saal eines Bauernhofes, so erzählt er, sollte gefeiert werden. „Doch dann hat‘s im Schweinestall gebrannt.“ Als das Feuer gelöscht war, mussten er und seine Kameraden aber noch sicherstellen, dass der Brand nicht wieder aufflammt. „Also haben wir Brandwache gehalten – und im Saal wurde Karneval gefeiert.“

Auch Stefan Lieber, Oberbrandrat bei der Berufsfeuerwehr Bochum, war bei der Feier der ehemaligen Löschzugführer dabei – auch, um ihre Arbeit zu würdigen. Denn: „Ohne die Freiwillige Feuerwehr könnten wir die Sicherheit hier nicht gewährleisten“, sagt er. Und ob Berufsbrandbekämpfer oder freiwillig dabei, das macht für ihn sowieso keinen Unterschied: „Ob der Mann, der das Strahlrohr hält, das beruflich macht oder noch einen anderen Job hat – das ist egal.“