Dortmund/Bochum. . Auf der Heimreise vom Spiel BVB gegen den FC Bayern haben am Samstagabend rund 40 Vermummte mehrere Dortmund-Fans im Zug nach Bochum attackiert.

  • Auf der Heimreise vom Spiel BVB gegen den FC Bayern wurden Dortmund-Fans attackiert.
  • Rund 40 Vermummte griffen am Samstagabend mehrere BVB-Fans im Zug nach Bochum an.
  • Die Räuber trugen laut Zeugen zum Teil Vereinsabzeichen von Borussia Mönchengladbach.

Es muss bei diesem Überfall zugegangen sein wie bei einem Zugraub im Wilden Westen: Der Regionalexpress 6 von Dortmund nach Duisburg befand sich am Samstagabend gerade kurz vor dem Hauptbahnhof Bochum, als rund 40 mit Sturmhauben vermummte Gestalten in einen Waggon marschierten, in dem sich überwiegend BVB-Fans aufhielten. Diese waren auf der Heimreise vom Spiel der Dortmunder gegen den FC Bayern München.

Vermummte nahmen BVB-Fans Trikots und Schals ab

Die Räuber trugen laut Zeugen zum Teil Vereinsabzeichen von Borussia Mönchengladbach. Sofort forderten sie die Dortmunder Fans auf, ihre Schals, Trikots und sonstigen Fanutensilien auszuhändigen. Wer sich weigere, den würden sie „kaputthauen“ oder „totschlagen“.

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So berichtet es die Bundespolizei. Zeugen sagten später aus, dass ein Großteil der Dortmunder Fans eingeschüchtert die Devotionalien hergegeben hätte. Trotzdem hätten Angreifer auf sie eingeschlagen. Zudem wurden mehreren BVB-Anhängern gewaltsam Fanschals vom Hals gerissen. „Mindestens einer wurde dabei sichtbar am Nacken verletzt“, erklärt Bundespolizeisprecher Volker Stall. „Bei den Überfallenen hat es sich offenkundig nicht um Mitglieder einer Ultra-Gruppe gehandelt, sondern um normale Fans.“ Die Größe des Überfalls sei vielleicht ungewöhnlich, sagt Stall, "aber so was passiert jedes Wochenende in ganz Deutschland. Das ist leider Normalität."

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Die Angreifer stiegen offenbar am Bochumer Hauptbahnhof aus. Erst danach, erklärt Stall, seien gegen 22.30 Uhr mehrere Notrufe bei der Polizei Essen eingegangen, in denen Reisende über Schlägereien und Raubüberfälle im RE 6 berichteten.

Im Zug gab es keine Videoüberwachung

Am Essener Hauptbahnhof trafen Bundespolizisten dann auf zehn Opfer des Überfalls. Acht von ihnen erstatteten Anzeige, sie stammen aus aus Essen, Oberhausen, Hördt und Rastatt. Die Bundespolizei geht davon aus, dass sich noch weitere Opfer melden werden. Wie viele betroffen waren, sei jedoch unklar, sagt Stall.

Erst in Duisburg konnten Bundespolizisten dann in den RE 6 zusteigen und den Zug durchsuchen – ergebnislos. In der Bahn selbst gab es keine Videokameras, doch die Aufnahmen von den Bahnsteigen in Bochum sollen nun ausgewertet werden. zudem hofft die Polizei auf Zeugenhinweise: 0800/6888000.