Bochum. Viele Studenten gehen auch in der vorlesungsfreien Zeit in die Bibliothek. Hier lernen sie für Klausuren und recherchieren für Hausarbeiten.

Anfang März, das Semester an der RUB ist vorbei. Eigentlich sind Ferien. Eigentlich. Denn die Bibliothek an der größten Universität des Ruhrgebiets ist voller Studenten. „Am Ende des Semesters war es teilweise so voll, dass mir Studenten Briefe geschrieben haben, ob ich ihnen nicht einen freien Platz besorgen kann“, erzählt Erdmute Lapp, die Direktorin der Universitätsbibliothek. Jetzt – nach Ende der Vorlesungszeit – ist es zwar etwas leerer, trotzdem ist ein Großteil der Arbeitsplätze besetzt.

Neue Besucherrekorde

Dass die Bibliothek ein beliebter Lern- und Treffpunkt ist, zeigen auch die aktuellen Zahlen. „Im vergangenen Semester hatten wir neue Rekorde bei den Benutzern“, erklärt Angela Holzer, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Es waren rund 21 Prozent mehr Besucher hier als im Vorjahreszeitraum.“ Allein im Februar zählte die Bibliothek über 125.000 Ein- und Ausgänge. „Solche Zahlen sind schon lange meine Traum“, ergänzt Erdmute Lapp.

Doch auch in der Ferienzeit herrscht an den Tischen und Regalen reges Treiben. Viele Studenten müssen sich noch auf letzte Klausuren in Physik oder Politik vorbereiten, Hausarbeiten für den Jura-Dozenten schreiben oder für die Wiederholung von misslungenen Prüfungen büffeln. Dem Klischee vom faulen Langschläfer entspricht hier niemand so richtig.

Deshalb behält die Bibliothek ihre normalen Öffnungszeiten auch zur vorlesungsfreien Zeit bei. „Auch alle Dienstleitungen sind wie unter dem Semester verfügbar“, so Holzer. Die Infotheke sei an Wochentagen von 8 bis 18 Uhr besetzt, die Bibliothek sogar bis Mitternacht geöffnet.

Termine auch in den Ferien

Außerdem gibt es in den Ferien verschiedene Veranstaltungen. Schulungen für studieninteressierte Schüler seien dabei, aber auch Kurse zum richtigen Umgang mit Online-Datenbanken. „Und wir planen natürlich auch schon für das nächste Semester“, erklärt Lapp.

Dann präsentiert sie stolz die neuen Sofas in einem der Arbeitsräume. „Wir hatten die Idee, dass einem auf dem Sofa vielleicht eher etwas einfällt als am Schreibtisch“, erklärt sie. Insgesamt solle die Bibliothek schließlich mehr sein, als nur ein reiner Lernort. „Es ist ein Ort an dem man sich trifft“, findet Erdmute Lapp. Angela Holzer sieht das Gebäude als „Schnittstelle zwischen den Fachbereichen“. Nicht umsonst sei sie in der Mitte des Campus gebaut worden. „Hier kommen alle zusammen.“

Eröffnet wurde die Bibliothek im Jahr 1971. „Leider wurde danach lange nichts gemacht“, meint Erdmute Lapp. Jetzt wird aber an allen Ecken und Enden renoviert. So wird ein neuer Aufzug gebaut, es werden neue Böden verlegt und mehr Arbeitsplätze eingerichtet. „Schwierig war der technologische Wandel“, erklärt die Bibliothkesdirektorin weiter. „Wir mussten erstmal dafür sorgen, dass es genügend Stromanschlüsse für die Computer gibt. Die waren damals beim Bau natürlich noch nicht vorgesehen.“

Heute zeigt sich die Bibliothek als moderner Lernort mit vielen Computern.. Mehr als 1 600 000 gedruckte Medien sind hier zu finden, in die sich die Studenten vertiefen können. Und das eben auch in den Ferien.