Die Zukunft liegt in den Händen der Kinder. Und vielleicht ist die Folgegeneration eine Chance, unseren Planeten vor dem ökologischen und sozialen Kollaps zu retten. Der in Berlin ansässige Bundesverband der grünen Wirtschaft Unternehmensgrün setzt auf die jungen Leute und veranstaltet erstmals in Nordrhein-Westfalen das Schulprojekt „Umweltprofis von morgen“. Rund 40 der insgesamt 72 Teilnehmer und einige Vertreter des Projektträgers trafen sich jetzt in der Hauptgeschäftsstelle der GLS-Bank.

Fabian Körschgen, Felix Pohl und Pablo Gutberlet haben über ihren Schulhof der Lessing-Schule in Langendreer nachgedacht. „Der Schulhof wird von den älteren Schülern kaum genutzt, darum sind wir auf die Idee gekommen, ihn zu verschönern“, so der sechzehnjährige Fabian. Ein Schuljahr lang tüfteln die Drei darüber, wie sie eine Sitzecke attraktiver, ökologischer und nachhaltiger gestalten können. „Wir wollen die betonierte Fläche entfernen und durch Kies oder Rasengittersteine ersetzen“, so Felix (16). Gemeinsam mit dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum und einem Gartenbaubetrieb arbeiten sie an ihrer Idee.

Eine begrünte Fläche würde der Umwelt zuträglich sein, die Kosten senken, weil Wasser abfließen kann, und das soziale Miteinander auf dem Schulhof fördern. „Was uns schon ein bisschen erschreckt ist, dass die Schüler zum Teil in dem Projekt das erste Mal begreifen, was ,Nachhaltigkeit’ heißt“, so Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von Unternehmensgrün. Es gehe darum, Ökologie, Ökonomie und das Soziale zusammenzudenken. „In vielen Beispielen in der Wirtschaft sieht man aber, dass die soziale Nachhaltigkeit hinten runter fällt“, so Reuter weiter.

Auch die Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule stehen vor einer großen Herausforderung. Die GLS-Bank unterstützt die 15-köpfige Projektgruppe dabei, selbst eine nachhaltige Schülerfirma aufzubauen. Gemeinsam erstellen Sie einen Businessplan, kalkulieren die Finanzen, diskutieren über ökologische Produktion und Marketing. Im Zentrum des Unternehmens stehen Schreibwarenverkauf in der Schule und der Bau von Bücherkisten aus Holz. „Wichtig war, dass es nachhaltige Produkte sind und wir langlebige Kisten aus Holz herstellen, da bisher immer welche aus Plastik angeschafft werden, die nach einiger Zeit kaputt gehen“, schildert Melissa Sancar (16).

Das im Jahr 2008 als UN-Dekaden-Projekt “Bildung für nachhaltige Entwicklung” ausgezeichnete und in seiner Pilotphase durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt soll Schülern und Auszubildenden zu unternehmerischen Denken und Handeln unter dem Leitbild nachhaltigen Wirtschaftens anregen. Für Eric Wittenbrink von der Willy-Brandt-Schule ist ein häufig unterschlagener Aspekt der Nachhaltigkeit schon jetzt ein zentraler Baustein: „Nachhaltigkeit heißt, dass alles sozial hergestellt wird, alles muss fair ablaufen“, so der 16-Jährige.