Auf seiner Tour „Zukunfts-Energien- NRW: Orte der Energiezukunft“ besuchte am Mittwoch NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel (Grüne) das Internationale Geothermiezentrum (GZB) an der Hochschule Bochum. Er übergab einen Förderbescheid des Landes und der Europäischen Union über gut eine Million Euro.

Noch mehr als die finanzielle Förderung selbst erfreuen Hochschule und Geothermiezentrum der Grund dieser Unterstützung: Die Fördergelder machen es für die nächsten drei Jahre möglich, dass die International Geothermal Association (IGA), der Weltverband für Erdwärme-Nutzung, in Bochum verbleibt und seine Aktivitäten von hier aus weiterführen und ausbauen kann. „Bochum bleibt also Geothermie-Welthauptstadt“, freut sich die Hochschule.

Forschung im Verbund

Das GZB ist eine Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und der Wirtschaft, der über zehn Universitäten und Fachhochschulen aus dem In- und Ausland angehören. „Aufgrund ihrer Grundlastfähigkeit kann Geothermie beim Umbau der Energieversorgung großer Ballungsräume eine zentrale Rolle spielen. In Nordrhein-Westfalen haben wir im Bereich der Wärmeversorgung von Gebäuden einen großen Bedarf“, so Johannes Remmel.

„Eine Potenzialstudie, die wir durchführen lassen haben, ergab, dass über die Hälfte des Wärmebedarfs der Gebäude in NRW über die oberflächennahe Geothermie mittels Erdwärmesonden gedeckt werden kann. Das GZB ist ein kompetenter Partner, wenn es darum geht, dieses Potenzial auch technisch und wirtschaftlich zu erschließen.“

Erdwärme-Weltverband ist seit 2011 am Standort Bochum beheimatet. Er hat über 5000 Mitglieder in fast 70 Ländern. Damit sollen die Aktivitäten des IGA-Sekretariates strategisch zu einer internationalen Plattform für den Wissens- und Technologietransfer rund um die Geothermie ausgebaut werden.

„Der Verband hat wie erwartet dazu beigetragen, das Internationale Geothermiezentrum an der Hochschule Bochum sowie deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich für die Erdwärmenutzung engagieren, international bekannter zu machen“, stellt Prof. Dr. Martin Sternberg, Präsident der Hochschule Bochum, fest.

„Wir sehen es als besondere Anerkennung des Landes NRW, der Europäischen Union wie auch der IGA an, dass der Weltverband Geothermie auch in den nächsten Jahren weiter von hier aus wirken kann“, bedankte sich Sternberg.