Bochum. . Glas Strack hat sich in wenigen Jahren einen Platz unter den Herstellern von Sicherheitsglas erkämpft. Schon zwei weitere Rad-Arenen ausgestattet. Auch bei Schiffbau mit im Boot.
Die Produktion von Verbund-Sicherheitsglas ist nur eines von drei Standbeinen des Bochumer Unternehmens Glas Strack. Doch der Auftrag für rund 400 Quadratmeter dieses Spezialglases für das Radstadion (Velodrom) für die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Brasilien ist prestigeträchtig. Geschäftsführer Martin Strack: „Am Donnerstag haben wird das Glas in Spezialkisten verpackt in Richtung Hamburger Hafen verschickt.“
Das Familienunternehmen mit seinen rund 65 Beschäftigten an der Wattenscheider Ottostraße hat vor neun Jahren mit der aufwändigen Eigenproduktion von Sicherheitsglas begonnen. Mehr als fünf Millionen Euro investierte das Unternehmen und veränderte gleichzeitig seinen Standort aus eher beengten Verhältnissen an der Westenfelder Straße auf das große Grundstück einer Holzbearbeitungsfirma an der Ottostraße. Auf dem 23 000 Quadratmeter großen Gelände direkt an der A 40 wird in den 7500 m² großen Produktionshallen Glas in verschiedenen Ausführungen und Güten hergestellt.
Mit Radstadien hat das Unternehmen schon Erfahrungen. So ist auch die innere Begrenzung der Rennbahn in Paris mit Sicherheitsglas aus Bochum ausgestattet. Irgendwann, so erzählt Martin Strack, sei der Kontakt zu einem führenden Architekturbüro, das sich auf den Bau von Sportstätten spezialisiert habe, zustande gekommen. „Die hatten wohl damals Probleme mit einem Lieferanten. Das war unsere große Chance und die haben wir natürlich genutzt“, so Strack. Ein weiteres Radstadtion sei 2015 in Trinidad & Tobago gebaut worden. Glas Strack kam erneut zum Zuge. „Wir sind eben in der Lage, recht kurzfristig die gewünschten Menge in der gewünschten Qualität zu liefern“, so André Duwe, der für die Produktion des Spezialglases verantwortlich ist.
In den Produktionshallen erklärt Duwe den Ablauf: Das Glas wird vom Glashersteller Pilkington angeliefert. Das Vormaterial wird auf großen Schneidemaschinen auf das vom Kunden gewünschte Maß gebracht. Nach weiteren Bearbeitungsschritten kommt der wichtigste Schritt. In der Autoindustrie würde von einer Hochzeit gesprochen. In einem Reinraum, wo winzige Staubpartikel schlimme Folgen haben würden, werden die drei Glas-Komponenten für das Sicherheitsglas mit Spezialfolien bei einer Temperatur von rund 180 Grad zusammengeschweißt. Lufteinschlüsse werden danach bei einem Überdruck von 14 Bar in einem Druckbehälter „herausgepresst“.
Der nächste Auftrag für Sicherheitsglas ist schon ‘reingekommen: Schiffe der norwegischen Hurtigruten-Reederei erhalten ebenfalls Sicherheitsglas, made in Bochum.