Nord. Jetzt rückt das Verkehrskonzept für den Bochumer Norden in greifbare Nähe. Die Bezirksvertretung beschloss einhellig, sich mit einem Eigenanteil aus dem „Feuerwehrtopf“ daran zu beteiligen. Bezirksbürgermeister Henry Donner: „Wir haben 20 Jahre darauf gewartet; klar, dass wir etwas beisteuern.“
30 000 Euro will der Bezirk Nord beisteuern. Die Kosten für das Gutachten werden auf 80 000 Euro geschätzt. Die Verwaltung wird ein externes Planungsbüro für das Verkehrskonzept beauftragen.Bis Ende 2017/Anfang 2018, so die Planung, soll es vorliegen.
Der Bezirk hatte Ende letzten Jahres den Feuerwehrtopf für 2016 mit 3400 Euro zu füllen; der Hauptausschuss beschloss, die Mittel für Nord um fast 15 000 Euro zu erhöhen, so dass ad hoc 18 300 Euro als Eigenanteil in das Verkehrsgutachten fließen können; der Rest soll im nächsten Haushaltsjahr folgen.
Seit Jahren drängt die Bezirksvertretung Nord auf ein solches Gesamtkonzept, hatte sogar ihre Zustimmung zum Umbau des Ruhrparks davon abhängig gemacht. Noch zuletzt hatte die Verwaltung bekräftigt, sie habe „bereits 2013 mitgeteilt, dass zur Erarbeitung eines Verkehrskonzeptes weder die personellen noch die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen“.
Lediglich Bachelorarbeiten von RUB-Studenten zu einzelnen Adressen im Stadtteil galten damals als realistisch. So hat Finn Feldmann, der Umwelttechnik und Ressourcenmanagement studiert, den Knotenpunkt Dietrich-Benking-, Frauenlob-, Wiescherstraße, Im Hagenacker unter die Lupe genommen, wo es ständig zu Rückstaus kommt.
Am Verkehrsgutachten sollen auch die Bürger im Norden beteiligt werden. So regt Donner an, eine Info-Veranstaltung zum diesem Knotenpunkt im Gemeindehaus der benachbarten Erlöserkirche durchzuführen. Denn diese Kreuzung gehört zu den Hot Spots im Norden.“ Weitere seien u.a. der Harpener Hellweg, die Kirchharpener Straße, Ecksee und die Ruhrpark-Erschließung. Gut ein Dutzend Straßen seien bekannt, die in das Konzept einfließen sollen, etwa wenn Neuansiedlungen anstehen. „Das bringt immer mehr Lärm und Feinstaub mit sich.“