Befürworter und Kritiker, abwägende Äußerungen und plumpe Parolen – in der Info-Veranstaltung am Montagabend in Harpen ging es hoch her. Gut 400 Menschen bei einem Treffen dieser Art, das hat die Stadt bislang noch nicht gesehen, und das zeigt, wie sehr das Thema Flüchtlinge auf den Nägeln brennt.
Offenbart hat sich auch, dass angesichts der Zahlen und der immer neuen und immer schnelleren Suche nach Standorten die Stimmung zu kippen droht. Nicht die Tatsache, dass Anwohner die Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften in ihrem Sprengel für falsch halten, ist dabei das Problem. So hat es einige gute Argumente dafür gegeben, den Rosenberg nicht zu sehr zu belasten.
Körperliche Schmerzen verursachen indes dumpfe und haltlose Parolen, zumal sie nicht zur Lösung beitragen. Dass wir Menschen in Not ein Dach über den Kopf anbieten, ist unabweisbar, und diese Aufgabe gerecht zu verteilen, ist unabdingbar. Nur fürs Protokoll: Das gilt auch für den Autor. 300 Meter Luftlinie von dessen Wohnort wird eine Unterkunft für mehrere hundert Flüchtlinge gebaut. Was muss, das muss.