Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch“ (Bert Brecht): Es ist Hoch-Zeit für Rattenfänger. Sie sind auf der Pirsch nach willig-dumpfem Gefolge. Darauf lauernd, die allzu berechtigten Sorgen und Ängste immer mehr Menschen angesichts immer mehr Flüchtlingen zu missbrauchen, Hass zu schüren, zu hetzen, bürgerliche Schichten mit radikalem Gedankengut zu infizieren.

In Wattenscheid ist es mutmaßlich die NPD, die ihr braunes Süppchen kocht. Auch wenn sich der Parteichef nur als „Unterstützer“ geriert: Nicht nur SPD-Politiker Yüksel glaubt, dass es die NPD ist, die hinter der Gründung der so genannten Bürgerwehr steckt. Ziel: die Stimmung gegen Flüchtlinge anzuheizen und so neue Mitglieder zu ködern. Warum sonst ist außer dem rechtskräftig verurteilten Volksverhetzer Cremer kein anderer der „Durchschnittsbürger“ bereit, sich öffentlich zu seinem „gemeinnützigen“ Engagement zu bekennen?

Bochum braucht keine „Bürgerwehr“. Die Polizei hat das Gewaltmonopol. Wer – wohlmeinend – als „Beschützer“ auftreten will, muss wissen, dass er sich vor einen rechtsextremen Karren spannen lässt.