Die Bochumer Literaten (BO-Lits) machen sich seit Jahren um die Förderung der Literatur verdient, und das nicht nur in unserer Stadt. Immer wieder wurden und werden Kontakte auch ins Ausland geknüpft, nach Israel, nach Armenien. 2016 rückt Georgien in den Fokus der Autorengruppe.

„Recke im Tigerfell“

Anlass, den Blick auf das Land im Osten zu werfen, ist der 850. Todestag des georgischen Dichters Schota Rustaweli (1172-1216). Er gilt als einer der bedeutendsten Literaten des Mittelalters, das Manuskript seines höfischen Epos’ „Der Recke im Tigerfell“ (georgisch: Vepkhis t’q’aosani) wurde 2013 zum Weltdokumentenerbe erklärt. Mit Moisei Boroda gehört den BO-Lits ein aus Georgien stammender Musikwissenschaftler und Schriftsteller an, der den Kontakt in den Kaukasus-Staat hergestellt hat.

„Es ist geplant, eine literarische Reise nach Tbilissi/Tiflis zu unternehmen“, sagt Boroda. Keinesfalls sei dabei an einen rein touristischen Ausflug nach Georgien gedacht. Vielmehr will jede/r aus dem Kreis der BO-Lits sich mit einem speziellen Aspekt aus Rustawelis Opus auseinandersetzen. „Darin geht es zum Beispiel um Liebe, Treue, Freundschaft, aber auch um Einsamkeit und Mut“, erläutert BO-Lits-Sprecherin Heide Rieck. Mit den jeweiligen Beiträgen im Gepäck wollen sich die Bochumer Schriftsteller mit Gleichgesinnten in Tiflis austauschen. Die Reise könnte im Herbst erfolgen, spätestens aber Anfang 2017.

Daneben stehen für die Bochumer Literaten auch 2016 wieder zwei Gemeinschaftslesungen auf dem Programm: eine Sommerlesung im Juni auf Einladung der Literarischen Gesellschaft. Und die Herbstlesung am 11. November in der Stadtbücherei.
Dazu kommen Lese- und Veröffentlichungs-Aktivitäten sowie Gastbeiträge der einzelnen Mitglieder Alma E. Lück, Anja Liedtke, Anton Schlösser, Marc Burrows, Friedrich Grotjahn, Sophie Reich, Heide Rieck und Moisei Boroda.