Werne. .

Abschied nehmen vom vergangenen Jahr; Begrüßen des zukünftigen: Das unternahm wieder der Artillerieverein Bochum-Werne mit seinem zünftigen „Silvesterschießen“. Rund 70 Menschen kamen dafür in den oberen Teil des Werner Parks und sahen dem Treiben der Vereinsmitglieder, die sieben Salutschüsse abgaben, zu.

Als das fast zwei Meter hohe Mündungsfeuer aus dem Mörser nach einem satten Knall den Abendhimmel erleuchtete, strahlten die Augen der Zuschauer besonders. Das Böllern erfreut sich weiterhin einer steigenden Beliebtheit; zum Silvesterschießen 2014 erschienen noch gut 20 Besucher weniger.

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© Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Ser

Der Verein kehrte zudem wieder an den Ursprungsort seines Schießens zurück. Beim Start 2007 und in den nachfolgenden Jahren fand es auch im Werner Park statt. Ab 2011 war dann der Langendreerer Volkspark Veranstaltungsort.

Sieben statt 18 Schüsse

Wie es zur „Heimkehr“ nach Werne kam, erklärte Vereinsvorsitzender Andreas Koutelias so: „Es gab mehrere Beschwerden von Anwohnern, so dass das Umweltamt sich gezwungen sah, das Schießen dort in diesem Jahr auszusetzen.“

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© Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

Die Stadt erlaubte aber auf Antrag des Vereins wieder das Schießen im Werner Park. Dafür gab es allerdings Auflagen. „In Absprache mit dem Umweltamt dürfen wir anstatt bisher 18 nur sieben Salutschüsse abfeuern“, erklärte Vereinssprecher Volker Neuhoff. „Sie kamen uns damit beim Fördern unseres Brauchtums als Teil des deutschen Schützenwesens sehr entgegen“, so der 36-Jährige weiter.

Der Chemielehrer war zugleich der Experte für die Ladungen. „Wir verschießen hier bei jedem Böllern 144 Gramm Schwarzpulver, die ich vorher genau abgewogen habe“, beschrieb er. Oben drauf kam als Abdeckung ein Dämpfungsgranulat. Zusammen mit Vereinsmitglied Marcus Richter sowie Jannis Limhoff als Beleuchter (mit der Taschenlampe) sorgte er auch für das Befüllen des eingesetzten Metallzylinders mit exakt fünf Zentimeter Durchmesser. Aus sicherer Entfernung wurde dann jedes Mal per Elektronik gezündet:

Und rumms!

Die Zuschauer mussten ebenfalls hinter dem rotweißen Flatterband in 15 Meter Entfernung vom Mörser bleiben. Gleichwohl hatten sie ihren Spaß. „Das ist eine gute Sache“, strahlte Torsten Veith, der mit Freunden zum Böllern kam. Die gelbrote Stichflamme des Mündungsfeuer faszinierte ihn besonders. Veith: „Mit unserem eigenen Feuerwerk machen wir gleich zusammen fröhlich weiter.“ „Eine tolle Einstimmung auf das neue Jahr“, fand Besucher August Jacobi, der fleißig fotografierte. „Es wäre schön, wenn wir in Bochum außer zu Silvester öfter schießen dürften“, meinte angesichts dieser allgemeinen Begeisterung Vereinssenior Uwe Fritz Neuhoff.