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In den kommenden Wochen müssen sich Passanten mit der nächsten Baustelle auf der Kortumstraße anfreunden: Die Stadt will noch im Januar den Abschnitt zwischen Brück- und Bongardstraße in Angriff nehmen. Auch dort wird der Kanal erneuert und die Asphaltierung modernisiert – wie schon im oberen Bereich von Kerkwege bis Husemannplatz.

Das braune Patchwork-Pflaster im 70er-Jahre-Look verschwindet zugunsten anthrazitfarbener, schlichter Betonsteine, und Lichtstelen auf einer Straßenseite ersetzen die noch vorhandene Überspannanlage.

Im Vorgriff auf die Baumaßnahme hatten die Stadtwerke ihre Fernwärmeleitung bis zum Übergang City-Point/Drehscheibe bereits im vergangenen Spätsommer neu verlegt (das ist nur außerhalb der Heizperiode möglich), auch, um nicht mit den Kanalbauarbeiten zu kollidieren.

Anlieger werden an Kosten beteiligt

Der Mischwasserkanal aus dem Jahr 1900 weist laut Stadt starke bauliche Mängel auf, vor allem zwischen U-Bahn-Zugang und Brückstraße. Die neue Trasse muss verlagert werden wegen der zahlreichen Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom sowie Kabel der Deutschen Telekom und Unitymedia. Dies geschieht in einer offenen Baugrube auf einer Länge von 110 Metern. Die Kosten liegen bei 200 000 Euro. Die Erneuerung der Kanalleitung soll etwa vier Monate in Anspruch nehmen, anschließend erneuern die Stadtwerke restliche Fernwärmeleitungen. Der Straßenbau soll ab Spätsommer 2016 folgen.

Im Anschluss an den Kanal wird der Straßenbelag erneuert. Wie schon in den renovierten Abschnitten, bekommt die Fußgängerzone auch hier klare Strukturen: eine Laufzone in der Mitte mit beidseitigen Randflächen und kleineren Bordsteinen aus Naturbasal, abgegrenzt durch ein schwarzes Natursteinband. Zudem wird es bis zu den Häusern/Geschäften Freisitzflächen und Aufenthaltszonen von drei Metern Breite geben.

Dieser Teil der Fußgängerzone gilt laut Stadt bautechnisch als der anspruchsvollste; er ist kurvig und hat eine Engstelle am U-Bahn-Ausgang. Deshalb wird es nicht ohne Vollsperrung für den Lieferverkehr gehen. Es werden Ladezonen eingerichtet an der Brückstraße und auf dem Boulevard. Fußgänger werden beidseitig an der Baustelle vorbeigeleitet.

Ziel ist es, die Kortumstraße vom Kunstmuseum bis zum Konrad-Adenauer-Platz zu einem durchgängigen Band umzugestalten; in schlichter Eleganz, neutral gestaltet, um vielfältige Nutzungen zu ermöglichen. Mit der Gesamtfertigstellung rechnet die Stadt im übernächsten Jahr, wenn auch der letzte Abschnitt zwischen Bongardstraße und Husemannplatz erneuert wird.

Nach jetzigem Stand kann die Zeitachse Januar 2016 bis April 2017 nach Auskunft eines Stadtsprechers eingehalten werden. Dabei wird es einen „Winterpause“ geben, während der die Oberflächen provisorisch mit Asphalt gefüllt und im Frühjahr 2017 endgültig gepflastert werden: Die Bauarbeiten sollen das Weihnachtsgeschäft nicht beeinträchtigen.

Die Gesamtausbaukosten werden auf knapp 940 000 Euro geschätzt; es gibt Fördermittel aus dem Stadterneuerungsprogramm. Von den Anliegern wird die Stadt Beiträge erheben.