„Co-Starring“ von Theo Fransz heißt die neue Produktion des Jungen Schauspielhauses. Im Theater Unten geht’s ziemlich zur Sache.

Martina van Boxen hat das Ein-Personen-Stück eingerichtet, geboten wird lebhaftes, unterhaltsames Theater, das die Zuschauer von Beginn an einbezieht. Die Besucher sitzen nicht mit Sicherheitsabstand zur Bühne, sondern sind mittendrin im Geschehen. Tim-Fabian Hoffmann schlendert schon durch die Szenerie; anscheinend mit diebischer Vorfreude.

„Co-Starring“ ist ganz auf den jungen Gastschauspieler zugeschnitten. In den folgenden 60 Minuten stellt er seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Denn es geht um einen Jungen in der Pubertät; ein einschneidender Wandel im Leben.

Als der junge Co eines morgens erwacht, ist alles anders. Er ist kein Kind mehr, aber auch noch kein Mann. Er sucht seine Rolle im Leben, in der Liebe, unter den Menschen. Er ekelt sich vor seinen Pickeln, kriegt bei der ersten Annäherung an ein Mädchen Panikattacken, überlebt einen Überfall, verirrt sich ins Haus einer „rosa Frau“ – hoppla hopp geht das!

Sehr direkt wird über die Verwirrungen jugendlicher Gefühle räsoniert, eine Anleitung zur Masturbation steht neben Zitaten aus Salomons Hohelied der Liebe. Hoffmann wirft sich voll in seine Rolle, Manuel Loos steuert coole Live-Sounds bei, die die Geschichte noch befeuern. Die Regie hält die Balance zwischen Überdreht und Innerlich, ohne dass je die Ernsthaftigkeit verloren ginge. Gut so, schließlich ist Pubertät kein Spaß. Aber so wie sie hier thematisiert wird, ist sie auch ein Theatervergnügen.

Wieder 7., 11. und 15.12.. Tel. 0234 / 33 33 55 55