Bochum. Regisseur Henner Kallmeyer erfüllt mit dem neuen Weihnachtsstück die hohen Erwartungen. Geboten wird großer Bühnenzauber.

Waffelduft & Kindergewusel – im Schauspielhaus ging es am Sonntagnachmittag (29.11.) durchaus anders zu als sonst bei einer Premiere. Viel munterer und lebhafter. Aber kein Wunder, denn wohl zwei Drittel des Publikums im fast ausverkauften Großen Haus bestand aus Kindern. Das Weihnachtsstück vom tapferen „Ritter Trenk“ machte es möglich.

Viele Abenteuer

„Der kleine Ritter Trenk“, den bekannten Kinderbüchern von Kirsten Boie entlehnt, wird in einer Bühnen-Bearbeitung von Rainer Hertwig geboten. Zielgruppe: ab 5 Jahren. Abenteuerlich genug geht’s zu, denn der Bauernsohn Trenk Tausendschlag hat’s nicht leicht. Er will ein Ritter werden und zieht zusammen mit seinem Freund Ferkelchen in die Welt hinaus. Viele Abenteuer, lustige und bedrohliche Begegnungen warten auf Trenk, bis am Ende alles gut und er tatsächlich ein Ritter wird.

Stimmiges Gesamtpaket

Mit Henner Kallmeyer hat ein Regisseur das Heft in der Hand, der sich seiner Sache sehr sicher ist. Souverän gebietet er über den großen Theaterapparat, es wabern die Nebel, es wechseln die hübsch gestalteten Kulissen (Bühne: Franziska Gebhardt). Es gibt kaum Atempausen, Schlag auf Schlag wird die Story vorangetrieben, das Tempo auch der Dialoge ist hoch. Dass die Kinder trotzdem „dabei“ bleiben, liegt an dem stimmigen Gesamtpaket aus Schauspiel, Lichtregie, Bühnenbild und Live-Musik. Dieser Bühnenzauber ist jederzeit faszinierend.

Darsteller spielen mit Lust & Laune

Und die Darsteller sind hervorragend. Matthias Eberle (Trenk), Philine Bührer (Thekla), Simin Soraya (Ferkelchen), Michael Kamp (Momme Mumm), Jost Grix (Ritter Wertolt) und Dennis Herrmann (Ritter Hans) werfen sich mit Lust & Laune in die verschiedensten Rollen – toll gespielt ist das, wobei Jost Grix als sprechender Tannenbaum und Simin Soraya als putziges Ferkelchen Extra-Sympathiepunkte einsammeln.

Großer Applaus vom kleinen Fachpublikum!