Dahlhausen. .

Die Stadt verteidigt ihr Vorhaben, die Pontonbrücke, die Bochum in Dahlhausen mit Hattingen und Essen verbindet, zu sperren. Wie berichtet, soll dort künftig kein Kfz-Verkehr mehr zugelassen werden. Grund: Zu oft werden die Beschilderungen missachtet – über die Schwimmbrücke dürfen aktuell nur Fahrzeuge bis 2,10 Metern Breite und 2,8 Tonnen Gewicht fahren. Dies stellte gestern auch noch einmal Susanne Düwel, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamtes, in einem Pressegespräch klar.

„Die Brücke würde funktionieren, wenn es dieses Fehlverhalten vieler Verkehrsteilnehmer nicht gäbe“, sagte sie. Mehrmals täglich komme es zu brenzligen Situationen, gerade auch durch stehende Pkw auf dem Bahnübergang. Im Zuge des Ausbaus der Lewackerstraße – im ersten Quartal 2016 werden dort Gehwege gebaut und die Straße neu asphaltiert – will die Stadt nun auch eine sichere Lösung für die Pontonbrücke. Und da bleibt nach Ansicht der Verwaltung nur die Sperrung für den Kfz-Verkehr. „Auch wenn wir das mit großen Bauchschmerzen vorschlagen“, sagt Susanne Düwel. „Uns ist durchaus bewusst, dass wir damit eine wichtige Verbindung kappen. Aber wir sehen keine andere Möglichkeit.“ Es bei der Situation einfach zu belassen, ist für Düwel keine Alternative: „Für uns geht Sicherheit vor Leichtigkeit.“

Politischer Entschluss im Januar

Heute Nachmittag berät die Bezirksvertretung Südwest (15.30 Uhr, Bezirksverwaltungsstelle Weitmar) über den Vorschlag, am 19. Januar dann entscheidet letztlich der Ausschuss für Mobilität. Während die Hattinger Lokalpolitik die ganze Angelegenheit eher gelassen betrachtet, stößt eine mögliche Sperrung in Essen auf wenig Gegenliebe. Kupferdrehs Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel befürchtet „Umwege, Zeitverschwendung und kulturelle Bindungen, die gekappt werden“. Sein Vorschlag: „Alle drei Städte haben doch neue Stadtoberhäupter. Sollen die das Thema doch an sich ziehen.“