Bochum.

Energie ist wertvoll und teuer. Umso praktischer, wenn man sie nicht nur mit großen Windrädern gewinnen kann, sondern auch mit einer kleinen Anlage am eigenen Haus. Das ist die Idee, die Andreas Mohr (53) mit seiner jungen Firma „Wind and Mohr“ verfolgt. „Damit verwirkliche ich mir einen Traum“, so der Maschinenbautechniker und Konstrukteur.

Seine neue Kleinwindenergieanlage soll auch bei wenig Wind effektiv arbeiten. „85 Prozent der Regionen in Deutschland sind windschwach, trotzdem soll möglichst viel Energie erzeugt werden. Genau darauf ist die Anlage ausgerichtet“, so Mohr. Dabei könne sie optimal an örtliche Gegebenheiten angepasst werden. „Es ist möglich bis zu sechs Flügel anzubringen oder nur zwei oder drei. Ziel ist es, die optimale Energieeffizienz zu erreichen.“ Gedacht ist die Anlage primär für den Endverbraucher, Kleinunternehmer sowie Besitzer von Ein- bis Zweifamilienhäusern. Mit ihr könnten längerfristig Energiekosten eingespart werden. Die Anschaffungskosten variieren je nach Bausatz, sie liegen bei etwa 10 000 Euro. Das System werde funktionsfähig aufgebaut. Wer handwerklich geschickt ist, könne es sich auch als Bausatz zum Selbstaufbau liefern lassen. „Eine Baugenehmigung ist nicht nötig“, betont der Unternehmer.

Ein erstes Projekt, in dem mehrere seiner Anlagen zum Einsatz kommen, sei bereits geplant. Ein ganzes Wohngebiet in der Umgebung soll mit Warmwasser versorgt werden. Weitere Projekte, etwa mit der Technischen Beruflichen Schule 1, seien in Vorbereitung.

Gefertigt werden die Teile für die Anlage größtenteils vor Ort. Nur die Flügel kommen aus Bremen. „Ihre Qualität hat sich bewährt, da gibt es Erfahrungswerte. Man kann von einer Lebensdauer von über 20 Jahren ausgehen“, so Mohr. Da die Flügel aus Aluminium und nicht aus einfachem Kunststoff gefertigt sind, seien sie besonders robust.

Angetan vom Konzept zeigte sich Juan Carmona-Schneider, Berater und Projektleiter des Zentrums für Innovation und Technik (Zenit) mit Sitz in Mülheim: „Wir suchen Vertriebspartner und auch Produktionspartner im Ausland. Die Kleinwindenergieanlage hat Potenzial. Da sind bestimmt Möglichkeiten für zukunftsorientierte Projekte gegeben.“