Die Zukunft einer der meistbefahrenen Brücken der Stadt – die Wittener Straße über dem Sheffieldring in Laer – ist weiterhin ungewiss. Vorläufig müssen sich die Kraftfahrer also wie schon seit vielen Wochen mit nur einer Fahrspur je Fahrtrichtung begnügen, was vor allem im Berufsverkehr immer wieder zu erheblichen Staus führt.

Die Stadt will bis Jahresende von einem Bau-Gutachter erfahren, ob die von kleinen, feinen Rissen befallene Stahlbeton-Brücke aus den 60er Jahren mit bestimmten Reparaturen wieder ertüchtigt werden kann. Im besten Fall könnte der Verkehr danach wieder vierspurig werden. Sollte die Brücke aber abgerissen und neu gebaut werden müssen, wäre dies dort verkehrstechnisch fast wie ein Schlaganfall, denn über die Wittener Straße fahren werktags ein Großteils der Pendler aus dem Bochumer Südosten und dem EN-Kreis – und auch die Straßenbahn. Außerdem ist die Brücke für die Erschließung des Opel-Geländes von überragender Bedeutung. Möglich ist, dass der jetzige Zustand auch ein jahrelanger Dauerzustand wird.

Um die Brücke zu entlasten, hatte die Stadt im Juli zunächst die inneren Fahrspuren verkleinert, um zu verhindern, dass zwei Lkw nebeneinander fuhren. Ende September wurden die Maßnahmen verschärft und die inneren Spuren komplett gesperrt. Einsturzgefahr bestehe zwar nicht, so die Stadt. Trotzdem wirkt die Brücke wegen der vielen Leitbaken wie eine Dauerbaustelle.

Zu den Leidtragenden zählen auch Radfahrer. Mancher fühlt sich auf der verbliebenen Fahrspur vom überholenden Kraftverkehr sehr bedrängt, zumal auch der rechte Bordstein stark erhöht worden ist. WAZ-Leser Helmut Kloster schlägt vor, deshalb den Gehweg auf der Brücke für Radfahrer freizugeben. Die Verantwortlichen für die Baustelle wollen dies in der kommenden Wochen besprechen.