Nord. Löscheinheit Nordost soll aufs Gelände des Schulzentrums Gerthe. Dort will sie den Jugendbereich ausbauen. Auch der Rat stimmt dem Vorhaben zu.
Die Freiwillige Feuerwehr im Bochumer Norden braucht dringend eine neue Unterkunft. Bislang ist die Löscheinheit am Harpener Feld in einem ehemaligen Wohnhaus in Nachbarschaft zum THW untergebracht. „Das war eigentlich nur als Zwischenlösung gedacht, zumal sich unsere Leute dort im Flur umkleiden müssen“, sagt Gottfried Wingler-Scholz, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr.
Zudem plädiert die SPD im Bezirk Nord dafür, dass auf Höhe der Feuerwache mindestens zwei Straßenlaternen wieder eingeschaltet werden für mehr Sicherheit der Feuerwehrleute. Nun soll die Feuerwehr in Gerthe eine neue Bleibe bekommen, auf dem Gelände des Schulzentrums an der Heinrichstraße. Damit soll auch die Versorgungslücke für Gerthe geschlossen werden. Für die Feuerwehrautos wird eine Zufahrt zur Gewerbestraße im Gewerbepark Gerthe Süd gebaut. Dazu muss die Stadt ein Grundstück von der EGR erwerben. Ähnliche Pläne für einen Löschzug-Neubau gab’s übrigens schon 2011. Sieben verschiedenen Standorte wurden geprüft, favorisiert wurde das Schulzentrums-Gelände; damals aber scheiterte deren Umsetzung an der mangelnden Bereitschaft der EGR, sich von ihrem Grundstück zu trennen, wie die Bezirksvertretung Nord, wo die Neubaupläne vorgestellt wurden, jetzt erfuhr. Damals sollte das Areal allein Gewerbeansiedlungen vorbehalten bleiben.
Die Erschließung zu den Stellplätzen soll über den Castroper Hellweg (Zufahrt Halle) erfolgen; die Ein- und Ausfahrt für die Feuerwehrfahrzeuge hingegen wird auf dem Gewerbegebiet liegen, so dass sie nicht mit dem Schulbetrieb kollidieren, der sich mit Eingangs- und Parkbereich zur Heinrichstraße orientiert. Der Neubau soll auf dem Parkplatz neben der Dreifachturnhalle entstehen mit Wagenhalle für drei Fahrzeuge, einem Nebengebäude mit Umkleiden, Büro, Lager und Seminarraum und 18 Pkw-Stellplätzen.
„Vor allem bekommen wir damit Platz für die Jugendfeuerwehr. Unser Ziel ist es, mehr junge Leute zu etablieren, was am aktuellen Standort Harpener Feld wegen der Enge nicht möglich ist“, erklärt Gottfried Wingler-Scholz. Derzeit besteht die Löscheinheit aus 22 Mitgliedern; an der Heinrichstraße dann soll Platz für 54 Leute geschaffen werden.
Die derzeitige Kostenprognose liegt bei 1,53 Millionen Euro für den Neubau. Die Zentralen Dienste sollen die Entwurfsplanung machen; ursprünglich standen dafür 350 000 Euro im Haushaltsansatz, 100 000 Euro davon sind übrig geblieben, nachdem gesamtstädtische Investitionsvorhaben Vorrang hatten.
Baustart für das neue Gebäude soll 2017 sein; der Hauptausschuss hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, den Mehrbedarf an Planungsmitteln im nächsten Jahr bereitzustellen. Der Rat schloss sich am Donnerstag diesem Votum einstimmig ein.