Bochum.. Zentrale Veranstaltung findet um 17 Uhr Harmoniestraße/Dr-Ruer-Platz statt. Vorher gibt es zwei Rundgänge zu den „Stolpersteinen“. Besuch der Synagoge.

Das Nicht-Vergessen ist wichtig. Darum geht es bei den verschiedenen Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht. 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen und Gebetshäuser angezündet, Unschuldige verhaftet, Menschen ermordet. Seit 1979 gibt es an den Stelen, Harmoniestraße/Ecke Dr.-Ruer-Platz die zentrale Gedenkveranstaltung in der Stadt.

Von 17 Uhr gibt es dort heute ein Programm, das von der „Arbeitsgemeinschaft 9. November“ zusammengestellt wurde. Thomas Eiskirch, der neue Oberbürgermeister, wird ebenso sprechen wie Grigory Rabinovich, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. Danach gibt es eine Präsentation der Auszubildenden der Tüv Nord Bildung Opel GmbH. Sie schlagen einen Bogen von der Verabschiedung der Nürnberger Gesetze bis zur Neugründung der Jüdischen Gemeinde vor 70 Jahren. Bevor Boruch Babaev, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde das Kaddisch, das Totengebet spricht, gibt es einen musikalischen Beitrag von Cellistin Christiane Conradt. Eine Stunde lang dauert die Gedenkveranstaltung.

Libischewski hört auf

Für Thomas Eiskirch wird es die erste Teilnahme an dieser wichtigen Veranstaltung sein. Für Artur Libischewski wird es die letzte sein. Zumindest als Moderator. Der heute 79-jährige wird die Veranstaltung danach nur noch als Besucher begleiten. „Ich hatte die Veranstaltung als ein Thema gefunden, das für mich wichtig war.“ Und für die gesamte Stadt.

Diesmal ist es zusätzlich zur Erinnerung an die Pogromnacht auch die Erinnerung an den 80. Jahrestag der Verabschiedung der „Nürnberger Gesetze“ und an den 70. Jahrestag der Neugründung der Jüdischen Gemeinde in Bochum.

Darüber hinaus gibt es unter der Leitung von Dr. Hubert Schneider (Verein Erinnern für die Zukunft) und von Wolfgang Dominik und Michael Niggemann (VVN-BdA Bochum) jeweils um 15 Uhr Rundgänge zu den „Stolpersteinen“, die in den vergangenen Jahren in Bochum verlegt worden sind. Der Treffpunkt mit Dr. Hubert Schneider ist vor dem Kunstmuseum (Kortumstraße 147), der Treffpunkt mit Dominik und Niggemann auf dem Springerplatz (Hausnummer 29). Nach dem Ende der zentralen Gedenkveranstaltung besteht um 18.30 Uhr noch die Möglichkeit, die neue Synagoge zu besichtigen.