Bochum. Der bekannte Historiker Hans Mommsen, der von 1968 bis 1996 in Bochum arbeitete, habe viel für die Ruhr-Universität und das Ruhrgebiet getan.
Der Tod von Prof. Dr. Hans Mommsen war natürlich auch Thema bei der 16. Akademischen Jahresfeier der Ruhr-Universität. Zahlreiche Weggefährten eines der führenden deutschen Historiker, der von 1968 bis 1996 an der Ruhr-Uni gearbeitet hatte, erinnerten sich an ihn.
Prof. Dr. Elmar Weiler, ehemaliger Rektor der Ruhr-Uni, sprach am Rande der Jahresfeier davon, dass Mommsen „eine Größe“ gewesen sei. Dabei nickte er anerkennend. „Er war nicht abgehoben und was wirklich beeindruckend ist: Er hat von Anfang an, also von 1968, als die Uni noch im Aufbau begriffen war, bis zum Ende durchgehalten. Er hat sich an der Ruhr-Uni und in Bochum sehr wohl gefühlt.“
An seinem 85. Geburtstag (5. November) und damit knapp 20 Jahre nach seiner Emeritierung ist einer der bedeutendsten Historiker der Nachkriegszeit gestorben. Mommsen zählte zu den in der Öffentlichkeit wie auch in der Wissenschaftswelt bekanntesten Professoren der Ruhr-Universität. Er lehrte und forschte fast 30 Jahre lang in Bochum und war auch als Emeritus noch viele Jahre lang aktiv und als Experte gefragt.
"Klug und durchsetzungsfähig"
„Am heutigen Tag unserer Akademischen Jahresfeier und zum Abschluss unseres 50-Jahr-Jubiläums trauern wir um ein herausragendes Mitglied unserer akademischen Gemeinschaft“, sagt Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der RUB. „Hans Mommsen war ein international höchst angesehener Wissenschaftler. Die Ruhr-Uni hat ihm außerordentlich viel zu verdanken.“
Das bestätigte auch Dr. Peter Friedemann (77), den Mommsen 1971 nach Bochum an die Uni geholt hatte und der seitdem in Bochum lebt. „Er hat viel für das Ruhrgebiet getan. Er war nicht der Akademiker, der nur am Schreibtisch sitzt. Er hatte Kontakt zur arbeitenden Bevölkerung und war maßgeblich daran beteiligt, dass das Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung entstanden ist.“ Dietmar Petzina, der von 1998 bis 2002 Rektor der Ruhr-Uni war, beschrieb ihn als einen Kollegen, „der klug und durchsetzungsfähig war. Er hat mit dafür gesorgt, dass ich 1970 zur Ruhr-Uni kam. Mein erster schöner Eindruck war eine gemeinsame Reise nach Südtirol. Dabei konnte er seine Fähigkeiten als Professor zeigen und ich als Bergsteiger.“