Bochum. Regionalpolitikgruppe der Willy-Brandt-Gesamtschule ist zu Besuch im Rathaus. Erst geht es in einen Ausschuss, dann in den Paternoster, schließlich zu Eiskirch.

Es war ein langer Tag für die Schülergruppe der Willy-Brandt-Gesamtschule. Unterrichtsbeginn um 8 Uhr, ab 15.30 Uhr dann Projektarbeit im Rathaus mit dem Besuch der 5. Sitzung des Ausschusses für Strukturentwicklung und dann darauf warten, dass Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) wie versprochen Zeit hat. Als er sich dann gegen 17 Uhr aber den Fragen der Schüler von Politiklehrerin Verena Daldrup stellte, waren sie schnell wieder hellwach.

Was man denn studieren müsse, um Oberbürgermeister zu werden, wollte Apeneya wissen. „Die Antwort, dafür nicht studieren zu müssen, hat die Schüler nachdenklich gemacht“, sagt Daldrup. „Schließlich zeigt es ihnen, dass sie es im Leben zu etwas bringen können, wenn sie nicht den von vielen propagierten Weg gehen.“ Bei diesen Schülerinnen und Schüler aber ist derzeit nicht davon auszugehen, dass sie die Schule schmeißen und sich ab sofort ihrer politischen Karriere widmen. An Politik interessiert aber sind sie sehr wohl. Schließlich haben sie sich bewusst zur Teilnahme an genau dieser Projektgruppe entschieden. Die gesamte 7a der Gesamtschule nimmt an einem Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung teil. „Es geht darum“, sagt Daldrup, „einen Beitrag für eine Logo-Sendung, das ist ein Sendeformat auf dem Kinderkanal, zu erstellen. Die Kinder konnten wählen. Sie hätten sich auch zur Teilnahme an der Sportgruppe entscheiden können. Wir schneiden aus unserem Material einen 15-Minuten-Beitrag zusammen. Das Interview mit dem Oberbürgermeister dauerte immerhin 20 Minuten. Mal sehen, was wir daraus verwenden können.“ Und ob der Beitrag dann an entsprechender Stelle gefällt. Ende November ist Einsendeschluss.

Besuch beim VfL ist in Planung

Der Besuch beim Oberbürgermeister ist nicht der einzige „Höhepunkt“ in den Planungen der 7a der Willy-Brandt-Gesamtschule beim Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Klasse hofft darauf, demnächst auch beim VfL vorbeischauen zu dürfen. Lehrerin Verena Daldrup: „Der Verein will etwas ermöglichen.“

Die Idee zum Interview mit dem Oberbürgermeister kam den Kindern beim Lesen der WAZ. „Wir hatten das Thema Oberbürgermeister-Wahl im Unterricht“, sagt Daldrup. „Da haben die Kinder den Kandidatencheck gelesen und sich dann gedacht, dass ein Interview mit Thomas Eiskirch interessant wäre.“

Das war es dann in der Tat, wie die Kinder danach bestätigten. „Aber das war das Rathaus auch“, sagte Daldrup. „Die Kinder sind ja nicht so oft dort.“ Und dafür, dass sie länger als geplant auf Eiskirch warten mussten, gab es noch eine besondere Belohnung: sie durften mit dem Paternoster fahren. „Sie hatten schon Respekt“, sagte Daldrup. „Komisch war es für sie, wenn es nach unten ging, weil es dann dunkel wird. Heftiger haben sie aber auf dem Weg nach oben reagiert, wenn die Ansage kam, sie müssten sich jetzt festhalten, gleich ginge es kopfüber hinunter. Da haben sich einige doch schon extrem an mir festgehalten.“